Presseverband rügt Hamas wegen aggressiven Verhaltens gegenüber Reportern

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Ein ausländischer Journalist in Israel an der Grenze zu Gaza. Foto Yonatan Sindel/Flash90
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Eine Dachorganisation, die Journalisten in Israel und den Palästinensergebieten vertritt, hat die Hamas für ihr „aggressives Verhalten“ gegenüber Reportern scharf gerügt, berichtete The Times of Israel am Samstag.

Die Foreign Press Association (FPA) meldete, eine Fotografin der SIPA Press, Heidi Levine, sei am Donnerstag über drei Stunden lang von der Hamas festgehalten worden, ehe man ihr gestattete den Gazastreifen zu verlassen. Bei ihrer Entlassung sagte man Levine, dass sie nicht zurückkehren dürfe, da ihre „Arbeit ein schlechtes Licht auf Gaza“ werfe.

„Die FPA verurteilt scharf das aggressive Verhalten der Hamas-Sicherheitsleute und die Vorstellung, die Hamas könne beurteilen, was eine akzeptable Berichterstattung über Gaza ist und was nicht“, fügte die Organisation hinzu.

„Leider ist dies kein Einzelfall. Mehrere Mitglieder der FPA haben berichtet, dass sie von der Hamas einer unangenehmen Befragung unterzogen wurden, wenn sie in den vergangenen Monaten in den Gazastreifen einreisten oder ihn verliessen. Wir rufen die Hamas dazu auf, diese Praktiken unverzüglich einzustellen und ermahnen die Gruppe, Journalisten uneingeschränkte Ein- und Ausreise für Gaza zu gewähren.“

Darüber hinaus beklagte die FPA, dass die Hamas die Mietpreise für die gepanzerten Fahrzeuge, die Journalisten in Gaza nutzen, erhöhte.

Während der Operation „Protective Edge” gab die Hamas-Sprecherin Isra al-Mudallal zu, dass die Organisation Journalisten eingeschüchtert hatte und beschwerte sich, dass Journalisten, die „die Stellen, von denen Raketen abgeschossen wurden” filmen wollten, „mit den Besatzern zusammenarbeiteten”.

„Diese Journalisten wurden aus dem Gazastreifen deportiert. Die Sicherheitsbehörden gingen immer hin und unterhielten sich mit diesen Leuten. Sie gaben ihnen Zeit, ihre Botschaft auf die eine oder andere Weise zu ändern“, fügte sie hinzu.

Al-Mudallals Eingeständnis erfolgte kurz nach der heftigen Kritik der FPA an der vom Iran unterstützten Terrorgruppe wegen der Verfolgung, Bedrohung und Befragung von Reportern. Darüber hinaus hatte die Hamas „Richtlinien“ dazu veröffentlicht, was als Post in den palästinensischen sozialen Medien akzeptabel sei:

„Jeder, der getötet wird oder den Märtyrertod stirbt, ist als Zivilist aus Gaza oder Palästina zu bezeichnen, ehe sein Status im Dschihad oder sein militärischer Rang erwähnt wird. Vergessen Sie auch niemals, die Beschreibung jener, die bei israelischen Angriffen auf Gaza umkommen, durch „unschuldiger Zivilist“ oder „unschuldiger Bürger“ zu vervollständigen.

Beginnen Sie [Ihre Berichte über] Neuigkeiten über Widerstandsaktionen mit dem Satz „Als Antwort auf den grausamen israelischen Angriff“, und beenden Sie sie mit der Formulierung „Seit Beginn der Aggression Israels gegen Gaza wurden so viele Menschen zu Märtyrern.“ Berücksichtigen Sie stets das Prinzip „Die Rolle der Besatzer ist der Angriff, und wir in Palästina erfüllen [die Rolle der] Reaktion“.“

Im Artikel „Why Everything Reported from Gaza is Crazy Twisted (Warum alle Berichte aus Gaza verdreht sind), der im August 2014 im The Tower Magazine erschien, merkte der altgediente Auslandskorrespondent Mark Lavie an, dass „brutale Einschüchterung und Drohungen gegenüber Reportern viel effektiver sind“ als direkte Zensur.

Quellen: The Tower, Times of Israel, Foreign Press Association

2 Kommentare

  1. IM PRINZIP BRAUCHT MAN KEINE JOURNALISTEN IM GAZA STREIFEN ,WENN KEINE DA SIND DANN WIRD AUCH NICHT MEHR SOVIEL MUELL BERICHTET,ES GIBT GUTE BERICHTERSTATTUNGEN IM GRENZ BEREICH UND DIE BEVOELKERUNGEN KANN AUCH SPAETER NACH GEFRAGT WERDEN SATELITEN FOTOS

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