Seit 2014 erstmals „Terrortunnel“ der Hamas in Israel entdeckt

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Tunneleingang Foto IDF
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Wie die israelische Armee am Montag zur Veröffentlichung freigab, wurde von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften vergangene Woche ein sorgfältig ausgebauter, kilometerlanger Tunnel von Gaza nach Israel entdeckt.

von Michael Bachner/TPS

Dies ist der erste Hamas-Tunnel von Gaza aus, der innerhalb Israels seit der Militäroperation „Operation Protective Edge“ 2014 entdeckt wurde. Hamas-Terroristen nutzten solche Tunnel um über die Grenze zu gelangen und Israelis anzugreifen.

„Nach anstrengenden Geheimdienst-Bemühungen wurde vor einigen Tagen von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften ein Angriffs-Terrortunnel entdeckt, der sich vom südlichen Gazastreifen bis nach Israel erstreckt“, teilte die Medienstelle der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) mit.

„Es handelt sich um einen Terrortunnel, gegraben mit dem Ziel, Anschläge innerhalb Israels gegen israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte zu verüben und die israelische Sicherheit zu schädigen“, sagte ein Sprecher der IDF und fügte hinzu, dass der Tunnel „kontrolliert neutralisiert“ wurde.

Der 2000 Meter lange und 30 Meter tiefe, befestigte Tunnel wurde zwischen den israelischen Gemeinden Kerem Shalom und Holit in der Nähe des südlichen Gazastreifens entdeckt, gerade einmal eineinhalb Kilometer von den Häusern der Bürger entfernt. Sein genau angedachter Endpunkt bleibt weiterhin unklar.

Verteidigungsminister Moshe Ya´alon kommentierte, dass die Entdeckung „ein wichtiger operativer Erfolg und das Ergebnis extrem weitreichender Bemühungen hinsichtlich dieser Angelegenheit in den vergangenen Jahren“ sei.

„Wir haben über die Jahre viele Tunnel entdeckt, die meisten davon unsichtbar für die Augen der Öffentlichkeit“, fügte Ya´alon hinzu. „Dies ist für die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte sowie für die Sicherheitsbehörden von höchster Priorität. Mit den Tunneln umzugehen ist sehr schwierig, es erfordert von den Beteiligten Entschlossenheit und Verantwortung“

„Wir erwarten von der Hamas nicht, dass sie daraus ihre Schlüsse zieht und ihre Beteiligung an den Tunneln aufgibt“, sagt er. „Sie werden leider ihre Bemühungen nicht dahingehend ausrichten, stattdessen das Leben in Gaza zu verbessern. Daher werden wir unsere Bemühungen fortsetzen. Wir suchen nicht die Konfrontation, aber die Hamas wird grosse Verluste erleiden, wenn sie versucht, Israel herauszufordern.“

Die Entdeckung folgt auf eine Reihe von Rückschlägen für die Hamas, einschliesslich zahlreicher Einstürze, bei denen Dutzende Arbeiter ums Leben kamen. Die Hamas betrachtet die Tunnel als eine ihrer einzigartigen Leistungen und schwört, diese auch weiterhin zu bauen, um Israelis zu töten oder zu entführen.

Bürger und Landwirte aus Gemeinden nahe der Grenze zu Gaza haben am Wochenende verstärkte Tätigkeiten der Armee festgestellt, sind jedoch weiterhin ihrer Arbeit nachgegangen.

„Die Entdeckung des Tunnels bringt uns in eine komplizierte Situation“, kommentiert Alon Schuster, Leiter des Regionalrats Sha’ar HaNegev in der Nähe der Grenze zu Gaza. „Einerseits zeigt es, dass es guten Grund für die grosse Alarmbereitschaft gibt. Andererseits gratulieren wir den Sicherheitskräften zu ihren verbesserten Tunnellokalisierungsfähigkeiten und dazu, dass sie den Schutz der grenznahen Gemeinden verstärken.“

Eyal Zamir, Leiter des Südlichen Kommandos der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, schätzte, dass die relative Ruhe der vergangenen zwanzig Monate innerhalb der Region fortbestehen wird.

Dennoch lautet die über den Köpfen der grenznah lebenden Israelis schwebende Frage, wie viele weitere Tunnel bis dato noch nicht entdeckt wurden.

„Für uns ist diese wichtige Entdeckung erst der Anfang“, sagte Regionalratsleiter Schuster. „Wir verlangen, dass die Absperrung entlang der gesamten Grenze so schnell wie möglich fertiggestellt wird.“