Bombenanschlag auf Bus in Jerusalem

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Foto AmichaiStein1/Twitter
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Eine Bombenexplosion in einem Bus im südöstlichen Talpiot-Stadtteil von Jerusalem forderte am Montagabend über 20 Verletzte. Der Anschlag ist der erste seiner Art seit mehreren Jahren und geschah just, als die gegenwärtige Terrorwelle abzuebben schien.

Polizei und Rettungskräfte bestätigten, dass bei dem Anschlag 21 Personen verletzt wurden, zwei davon ernsthaft, als ein Bus der Route 12 am frühen Montagabend in der Moshe Baram-Strasse in der Gegend von Talpiot explodierte und der Bus sowie zwei weitere Fahrzeuge in Brand gerieten.

Während zunächst unklar war, ob es sich bei der Explosion um eine technische Fehlfunktion oder einen Anschlag handelte, erklärte Jerusalems Polizeikommandant Yoram Halevi am späteren Abend, die Ursache sei ein Sprengkörper gewesen, der im Bus platziert worden sei.

Halevi sagte, „wenn eine Bombe in einem Bus explodiert, ist dies ein Terroranschlag.“ Unklar sei aber bislang, ob sich der Täter unter den Verletzten befinde. Israelische Medien spekulierten am Montagabend, dass es sich bei der Explosion um einen versuchten Terroranschlag handeln könnte und sich der Täter unter den zwei Schwerverletzten befinde.

Der Anschlag beendete die wochenlange Ruhe in der Stadt, der eine sechsmonatige Terrorwelle mit beinahe täglichen Messer- Schuss- und Rammattacken vorausging. Gemäss Times of Israel lässt er zudem Befürchtungen über eine allfällige Rückkehr von Gewalt aufkommen, die Jerusalem seit der Zweiten Intifada nicht mehr gesehen hat. Zwischen 2000 und 2005 war die Stadt das Ziel von zahlreichen Selbstmordanschlägen in Bussen und Cafés.

Während der israelische Ministerpräsident Netanyahu schwor, dass Israel die Verantwortlichen für den Anschlag aufspüren und bestrafen würde, priesen Hamas, die PFLP und andere palästinensische Terrororganisationen wie der Palästinische Islamische Jihad (PIJ) den Anschlag an, ohne jedoch Verantwortung dafür zu übernehmen. Gemäss Berichten von Channel 1 und der IDF verteilte die Hamas Süssigkeiten im Gazastreifen, um den Anschlag zu feiern. Der PIJ begrüsste die „Operation“ als „qualitative Weiterentwicklung in Form und Substanz der gesegneten Intifada“ und deutete an, dass diese noch lange nicht vorüber sei.

Der Anschlag erfolgte wenige Stunden, nachdem Israel die Aufspürung und Zerstörung eines Tunnels der Hamas bekannt gab, der israelisches Gebiet nahe der Grenze zu Gaza penetrierte. Während die IDF erklärte, dass ein erneuter Ausbruch von Feindseligkeiten der Hamas schwer zusetzen werde, zeigte sich die Terrororganisation vom Tunnelfund wenig beeindruckt und gab an, es handle sich dabei nur „um einen Tropfen im Meer, welches der Widerstand vorbereitet habe, um seine Volk zu verteidigen, sowie um die heiligen Stätten, seine Gefangenen und das Land zu befreien.“ Stunden später veröffentlichte die Hamas zudem ein Video, welches Raketenangriffe gegen Tel Aviv und Haifa ankündigte.