Israelisches Team behandelt herzkranke Kinder in Tansania

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Foto mit freundlicher Genehmigung von SACH
Lesezeit: 5 Minuten

Shadia Jirani, ein 18 Monate altes Mädchen aus Tansania, wurde mit einem riesigen Loch in ihrem Herzen geboren. Ohne Operation sahen ihre Überlebenschancen sehr düster aus.

Von Abigail Klein Leichman

Shadia war das erste Kind, das während einer einwöchigen medizinischen Mission im März in den Operationssaal des Jakaya Kikwete Cardiac Institute (JKCI) in Daressalam, Tansania, geschoben wurde. Ein Team aus Kardiologen, Krankenpflegern und Freiwilligen von der Nonprofit-Organisation Save a Child‘s Heart (SACH) des Wolfson Medical Center in Cholon, Israel, hatte die Mission organisiert.

„Es scheint so, als wäre das SACH-Team genau rechtzeitig eingetroffen“, schrieb Randi Weiss, die Leiterin von SACH Young Leadership, in ihrem täglichen Blog über die von Save a Child‘s Heart Kanada finanzierte Mission.

Shadia geht es gut nach der dreistündigen Operation, die vom leitenden Chirurgen von SACH, Dr. Lior Sasson, und Dr. Godwin Godfrey durchgeführt wurde. Godwin ist Tansanias erster Kinderherzchirurg, der mithilfe der Unterstützung der australischen Pratt Foundation sechs Jahre lang durch SACH-Spezialisten in Israel ausgebildet werden konnte. Ihnen assistierte Dr. Yayehyirad Mekonnen, der derzeit von SACH in Israel ausgebildet und bald der erste Kinderherzchirurg Äthiopiens sein wird.

Während Shadia am 6. März operiert wurde, führte ein von Dr. Akiva Tamir und Dr. Sagi Assa geleitetes Team ein Stockwerk tiefer Herzkatheterisierungen durch.

Das Team arbeitete mit Dr. Godwin und dem Kinderkardiologen Dr. Naiz Majani zusammen, der ebenfalls von SACH in Israel ausgebildet worden war. Obwohl diese tansanischen Ärzte eigenständig mit ihrem Team am JKCI arbeiten, entsendet SACH drei Mal im Jahr Teams aus freiwilligen medizinischen Helfern dort hin. Sie sind eine Unterstützung bei der Versorgung der unzähligen Kinder, die auf lebensrettende Behandlungen warten. Dies war jedoch das erste Mal, dass sie Katheterisierungen durchführten.

Während des ersten Eingriffs schlossen sie das lebensbedrohliche Loch in der Arterie eines Kindes und bewahrten es dadurch vor einer Operation und dem damit verbundenen wochenlangen Genesungsprozess. Eine derartige Katheterisierung war noch nie zuvor in Tansania durchgeführt worden.

Lange Warteschlangen aus Eltern und Kindern

Die Israelis brachten sowohl medizinische Ausrüstung als auch Dinge wie Seifenblasen und Malbücher mit, um die kleinen Patienten aufzumuntern. Unter den nicht-medizinischen Freiwilligen aus Los Angeles und Israel war auch Dafna Jackson, die persönliche Assistentin des grossen SACH-Unterstützers Morris Kahn.

„Die medizinischen Teams aus Tansania und Israel haben sofort gut zusammengepasst, als ob sie schon seit Jahren zusammenarbeiten“, berichtete Weiss. „Sie haben schnell und effizient die Abteilungen für ihre jeweiligen Behandlungen vorbereitet und konnten sich so schon nach wenigen Stunden den langen Warteschlagen aus Kindern und ihren Eltern vor der kardiologischen Klinik zuwenden, die angespannt auf ein Echokardiogramm warteten.“

Dr. Alona Raucher von SACH arbeitete mit Majani zusammen, um unzählige Kinder aus Tansania und Sansibar zu untersuchen. Einige von ihnen werden in Kürze nach Israel reisen, um dort eine lebensrettende Behandlung zu erhalten.

Die Israelis führen oft Check-ups oder Nachsorgeuntersuchungen für die Patienten durch, die sie Monate oder Jahre zuvor behandelt haben.

Der fünfjährige Muhammed Ali aus Sansibar war einer der Patienten, die eine Katheteruntersuchung erhielten. Er war vier Jahre zuvor in Israel wegen eines PDA behandelt worden, einer dauerhaften Verbindung zwischen zwei Blutgefässen, die vom Herzen weg führen.

„Das medizinische Team wusste zu dieser Zeit, dass dies der erste Teil einer zweiteiligen Behandlung seiner komplizierten Erkrankung sein würde“, sagte Weiss. „Seit vier Jahren kommt seine Mutter nun schon mit ihm her, damit unser medizinisches Team ihn sich während der Missionen in Sansibar ansehen kann, und seitdem wartet sie auf den Tag, an dem man ihr sagt, dass sie mit ihm für die abschliessende Behandlung nach Israel zurückkehren muss.“

Aufgrund der aktuellen Fortschritte in der pädiatrischen Katheterisierung und der Kompetenz der Gäste aus Israel war es jedoch möglich, dass das Kind an diesem Tag in Tansania seine abschliessende Behandlung erhielt und nun keine weitere Operation benötigt.

Der leitende Chirurge Dr. Lior Sasson, mit einer Mutter, bei deren Tochter eine erfolgreiche Operation durchgeführt wurde. Foto mit freundlicher Genehmigung von SACH.
Der leitende Chirurge Dr. Lior Sasson, mit einer Mutter, bei deren Tochter eine erfolgreiche Operation durchgeführt wurde. Foto mit freundlicher Genehmigung von SACH.

Auch mit der 19 Monate alten Dorice und ihrer Mutter Elieth gab es ein emotionales Wiedersehen. Sie kamen zur Nachsorgeuntersuchung nach Dorices lebensrettender Operation in Israel im Dezember 2015. Dies war besonders erinnerungswürdig: Während Dorice operiert wurde, setzten bei ihrer Mutter die Wehen ein und sie brachte ein gesundes Mädchen im Wolfson zur Welt. Dorice wurde in Tansania untersucht und für gesund erklärt.

Dann war da noch Esther, ein Waisenkind, das 2010 wegen einer rheumatischen Herzerkrankung in Israel behandelt worden war. Sie erzählte Raucher, dass sie später gerne Ärztin und vielleicht sogar auch Kardiologin werden wolle. Ihr Echo zeigte sehr gute Resultate und soweit das medizinische Team es beurteilen kann, wird sie in der nächsten Zeit keine weiteren Behandlungen benötigen.

Zu den neuen Patienten gehörte der vierjährige Khaifu, der von seinem Vater Abraham hergebracht wurde. Khaifu war seit zwei Jahren krank, doch die Klinik im Heimatdorf der Familie, 10 Stunden entfernt von Daressalam, konnte ihm nicht helfen. Während eines humanitären Besuchs diagnostizierte ein Arzt aus Grossbritannien Khaifus Krankheit und überwies Abraham an das JKCI. Sie trafen drei Wochen vor SACH ein, und Majani hielt es für das Beste, auf seine israelischen Partner zu warten.

Der dankbare Abraham erzählte SACH: „Ich bete jeden Tag zu Gott, damit er meinen Sohn rettet, denn ich weiss, dass er Probleme hat. Wegen seines kranken Herzens kann er das Leben nicht geniessen. Ich habe so viel versucht, um meinen Sohn zu retten. Jetzt sind wir hier und Sie sind hier, und ich werde einfach weiterhin beten und beten.“

Save a Child‘s Heart wird bald mit einem Kinderkrankenhaus im Wolfson neue Wege gehen, das die Versorgung israelischer Kinder in der Region verbessern und ein internationales Kinderherzzentrum beherbergen wird.

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Via Israel21c.org