IDF enthüllt Panzerjäger

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Foto Screenshot SkyNews
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Vergangene Woche haben die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) ein Panzerjägerfahrzeug deklassiert, welches über 30 Jahre lang geheim gehalten worden war.

Der „Pereh“ (hebräisch für Onager) basiert auf der Bauweise des legendären amerikanischen M60 „Patton“-Panzers und verfügt über einen grossen Geschützturm, der mit einer Geschützrohrattrappe bestückt ist. Dadurch wird die eigentliche Mission des Fahrzeugs maskiert, welche aus dem Abfeuern von Tamuz-Panzerabwehrlenkraketen, auch bekannt als „Spike“, besteht. Der Pereh verfügt über eine Kapazität von 12 solcher Raketen, die sich mittels einer herausfahrbarer Vorrichtung abfeuern lassen. Dadurch ist der Pereh im Normalzustand von einem Merkava-Panzer kaum zu unterscheiden.

Gemäss einem Bericht von Israeli Defense (in Hebräisch) war das Fahrzeug bis vor zwei Jahre praktisch komplett geheim gehalten. Lediglich ein einziges Foto des Pereh gab es während dem Zweiten Libanonkrieg, doch scheint es nahezu unmöglich, davon eine Kopie zu finden. Vor zwei Jahren sorgten Bilder von Perehs in den Golanhöhen nahe der Grenze zu Syrien für Aufregung in ausländischen Sicherheitsforen und Webseiten und führten zu einer Reihe Spekulationen. Infolge wurden weitere Bilder öffentlich, wiederum aufgenommen in den Golanhöhen oder während der Operation „Fels in der Brandung“ vom vergangenen Sommer in Gaza.

Während die israelische Militärzensur unverzüglich auf die Veröffentlichung von Bildern in israelischen Medien reagiert und diese entfernen liess, konnte deren Verbreitung im Internet nicht unterbunden werden. Angesichts dessen entschied sich die IDF schliesslich, die Klassifizierung des Pereh aufzuheben und das Fahrzeug öffentlich bekannt zu machen.

Gemäss Israel Defense wurde der Pereh das erste Mal während dem Zweiten Libanonkrieg in eingesetzt, sowie während dem syrischen Bürgerkriegs, als Israel Beschuss auf die Golanhöhen erwiderte. Zudem kam der Pereh während der Operation Fels in der Brandung zum Einsatz bei Angriffen gegen Mitgliedern der Al-Kasssam Brigaden. Dabei sollen insgesamt über 200 Tamuz-Raketen abgefeuert worden sein.

Auf Facebook (in Hebräisch) beschreibt ein ehemaliger Oberst der IDF, der in die Entwicklung des Pereh involviert, die Herausforderungen, mit denen das Projekt zu kämpfen hatte: Neben der technologischen Komplexität habe es innerhalb der IDF auch beträchtlichen Widerstand gegen das Fahrzeug gegeben. Beides habe sich aber dank des unermüdlichen Einsatzes der „besten Generäle“ Israels meistern lassen.

Über Michel Wyss

Michel Wyss ist freischaffender Analyst bei der Audiatur-Stiftung und beschäftigt sich hauptsächlich mit Sicherheitspolitik im Nahen Osten. Er absolviert derzeit ein MA-Studium in Government mit Fokus auf Internationale Sicherheit am Interdisciplinary Center in Herzliya, Israel und ist als Research Assistant beim International Institute for Counterterrorism (ICT) tätig.

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