Internationaler Preis für die Erhaltung von Feuchtgebieten

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Giselle Hazzan. Foto Screenshot Youtube
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Die Direktorin des Naturschutzgebiets „Ein Afek“ in den nordisraelischen Feuchtgebieten des Acre Tals, hat vor kurzem internationale Anerkennung für ihre Bemühungen zur Wiederherstellung dieses von Menschenhand geschaffenen Naturschutzgebiets erhalten.

Giselle Hazzan – die erste arabische Frau, die Direktorin eines Naturschutzgebiets in Israel wurde – ist im Juni 2015 mit dem Ramsar-Preis für die Erhaltung von Feuchtgebieten ausgezeichnet worden.

„Wir sind wirklich stolz auf diesen grossen Erfolg, den Gewinn des Ramsar-Preises, womit unsere langjährige harte Arbeit anerkannt wird“, sagte Hazzan. „Unser Team hat durch Trial-and-Error eine Menge gelernt und wir werden weiter lernen.“

Seit 2002 arbeitet Hazzan als Direktorin des „Ein Afek“ Naturschutzgebiets (EANR) und hat dabei durch effektives Management, das Vorantreiben von neuen Gesetzen und sorgfältig geplanten langfristigen Projekten das Wassermanagement des Schutzgebietes zum Besseren verändert. Dank ihrer Bemühungen zu Regeneration und Naturschutz wurde das Ökosystem des Naturschutzgebietes zu einer lebenswichtigen Ressource.

Hazzan wurde auf dem 12. Ramsar-Kongress ausgezeichnet, einem internationalen Treffen, das die Erhaltung und die sorgsame Nutzung von Feuchtgebieten durch internationale Zusammenarbeit und Massnahmen auf lokaler und nationaler Ebene zum Ziel hat.

Der Kongress definiert Feuchtgebiete auf breiter Basis; ihre Kriterien umfassen unter anderem Flüsse, Seen, Sümpfe, Moore, Feuchtwiesen, Mangroven, Korallenriffe, Wattflächen sowie von Menschenhand geschaffene Landschaften wie Fischteiche, Reisfelder und Stauseen.

„Der erfolgreichste Teil ist es, durch langfristige Planung auf lokaler und nationaler Ebene ein auf der sorgsamen Nutzung der begrenzten Wasserressourcen beruhendes System auf den Weg zu bringen, in das die Menschen vor Ort eingebunden sind“, sagte Hazan.

Die Vision von Ramsar zielt auf die Entwicklung und Pflege eines internationalen Netzwerks von Feuchtgebieten, die von grundlegender Bedeutung für die Erhaltung der globalen biologischen Vielfalt und des menschlichen Lebens sind. Der Preis, der 1996 gestiftet wurde, ist seitdem fünfmal vergeben worden. Er ist nach der Stadt Ramsar im Iran benannt, in der 1971 die Konvention von 21 teilnehmenden Nationen erstmalig verabschiedet wurde.

Israel ratifizierte die Ramsar-Konvention im Jahr 1996 und hat zwei Stätten auf der Konventionsliste von Feuchtgebieten mit internationaler Bedeutung, das Ein Afek Naturschutzgebiet und das Hula-Tal Naturschutzgebiet. Die israelischen Feuchtgebiete gehören zu den 2208 Ramsar-Feuchtgebieten in 169 Ländern auf der ganzen Welt.

Das Ein Afek Naturschutzgebiet ist der letzte verbleibende Teil der Nahal Na’aman Sümpfe im unteren Galiläa, die in den 1920er Jahren trockengelegt wurden. 1960 begann der Staat mit dem Pumpen von Wasser für die lokalen Bewohner durch Anbohren des Naaman Aquifers, einem grossen Wassereinzugsgebiet mit Grundwasser. Die Quelle für das Wasser war Regen, aber weil der Staat mehr Wasser abpumpte als Regen in der Gegend fiel, trockneten dort die Quellen aus und die Vegetation wurde zerstört. 1979 wurde das Gebiet zum Naturschutzgebiet erklärt und das Abpumpen von Wasser eingeschränkt.

Laut Website des israelischen Ministeriums für Umweltschutz vertrat Hazzan auf der Konferenz der Vertragsparteien der Ramsar-Konvention vom 1.bis 9.Juni in Uruguay die israelische Behörde für Naturschutzgebiete und Nationalparks. Dort wurde sie vom Sekretariat der Konvention und von Danone für ihre erfolgreiche Arbeit im Management von Feuchtgebieten ausgezeichnet.

„Wir wenden jetzt dieses Modell auch auf andere Feuchtgebiete in Israel an“, sagte sie in einem Kommentar zu ihrer Arbeit im Ein Afek Naturschutzgebiet.