Iranischer Journalist setzt sich in der Schweiz ab

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Die iranische Verhandlungsdelegation in Lausanne. Foto Twitter
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Amir Hossein Motaghi teilte einem oppositionellen iranischen TV-Sender mit, die USA sei bei den Atomverhandlungen hauptsächlich deshalb anwesend, “um zu Gunsten Irans“ vorzusprechen.

Der iranische Journalist Amir Hossein Motaghi, der nach Lausanne geschickt wurde, um für den Iran über die Atomverhandlungen zu berichten, setzte sich laut The Times of Israel am Wochenende in der Schweiz ab.

Motaghi, der während der Wahlkampagne Rouhanis dessen PR Arbeit verwaltet und erheblich zu seiner Wahl zum Präsidenten beigesteuert hatte, beantragte am Wochenende bei den Schweizer Behörden um politisches Asyl.

Er erklärte einem in London stationierten iranischen Oppositionssender, dass er keinen Sinn in der Ausübung seines Berufs als Journalist sehe, da er sowieso nur schreiben dürfe, was ihm aufgetragen wird.

Gemäss der englischen Zeitung The Telegraph übte Motaghi harsche Kritik an den USA wegen ihrer Rolle in den Nuklear-Verhandlungen, da sie versuchten, die anderen Mitgliedstaaten der P5+1 Gruppe zu überzeugen, Irans Standpunkt zu akzeptieren. Die P5+1 Gruppe besteht aus den USA, Grossbritannien, Frankreich, Russland, China und Deutschland.

Weiter enthüllte Motaghi gegenüber Radio Farda, dass eine Anzahl iranischer Journalisten der iranischen Delegation beiwohnten, deren Aufgabe es sei, über die Verhandlungen zu berichten. Nur: ”Dies sind aber keine Journalisten, sondern ihre einzige Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass Nachrichten, die nach Iran übermittelt werden, zuerst durch ihre Kontrolle gehen”.

In Lausanne finden zur Zeit Verhandlungen statt, um eine Vereinbarung herbeizuführen, in welcher die iranischen Nuklear-Aktivitäten beaufsichtigt werden sollen, im Austausch mit einer Aufhebung der internationalen Sanktionen. Der US- Aussenminister John Kerry traf sich letzte Woche nicht weniger als acht mal mit seinem iranischen Amtskollegen Javad Zarif.

Ein Rahmenplan des Abkommens soll bis zum 31. März 2015, die detaillierte Vereinbarung bis Ende Juni 2015 vorgelegt werden.