UN-Resolutionen zu Syrien haben versagt

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Manal stammt ursprünglich aus Syrien und ist ins Zata'ari-Flüchtlingscamp gekommen. Es ist eines von vielen Tausend Kindern, die dort auf sich allein gestellt sind. Foto: Save the Children
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Das vierte Jahr des Syrienkonflikts war das bisher tödlichste. Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats haben versagt, wie Save the Children in einem Bericht darlegt.

Das vierte Jahr war das bisher tödlichste im Syrienkonflikt. Gemeinsam mit 20 weiteren Organisationen veröffentlicht Save the Children anlässlich des vierten Jahrestags der Gewalt in Syrien den Bericht «Failing Syria», der die Wirkung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zum Schutz der Zivilbevölkerung beurteilt.

Der UN-Sicherheitsrat hatte im Jahr 2014 drei Resolutionen verabschiedet, die den Schutz der Zivilbevölkerung und den Zugang zu humanitärer Hilfe gewährleisten sollten.

Jérôme Strijbis, CEO von Save the Children Schweiz: «Der UN-Sicherheitsrat hat bei der
Umsetzung seiner Resolutionen versagt. Die Bevölkerung Syriens leidet. Im vierten Jahr des Krieges
wurden mehr Menschen als je zuvor getötet und aus ihren Häusern vertrieben.»

Mehr Tote als je zuvor
Im Jahr 2014 sind laut dem Bericht 76 000 Menschen im Syrienkonflikt gestorben, darunter Tausende Kinder. Über die gesamten vier Jahre gab es insgesamt 220 000 Todesfälle. Mord, Vergewaltigung und Folter an Männer, Frauen und Kindern gehen weiter.

Allein im vergangenen Jahr mussten 2,5 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen – das sind 26% mehr als im Jahr 2013, so Save the Children. Insgesamt würde über 11 Millionen Menschen innerhalb Syriens oder in den Nachbarländern der Region Schutz suchen.

Zugang für humanitäre Hilfsgüter schwierig
Wie es im Bericht weiter heisst, leben 4,8 Millionen Menschen in Regionen, die kaum Zugang zu humanitärer Hilfe haben. 5,6 Millionen Kinder seien dringend auf Hilfe angewiesen – ein Anstieg um 31% gegenüber 2013. 10 Millionen Menschen haben nicht genug zu Essen und 11,6 Millionen brauchen dringend Zugang zu sauberem Wasser.

Jérôme Strijbis: «Was bringt einer Mutter, deren Haus zerbombt wurde und deren Kinder Hunger leiden, ein einfaches Stück Papier? Die Vereinten Nationen müssen dafür sorgen, dass die Resolutionen des Sicherheitsrats mehr sind als nur leere Worte!»