Zeit, mit der Bevormundung der Palästinenser aufzuhören

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Der triumphierenden Reaktion vieler Palästinenser auf die Entführung von drei israelischen Teenagern wurde im Westen nur mit einem Achselzucken begegnet. Die palästinensische Tageszeitung Al-Hayat Al-Jadida veröffentlichte einen Cartoon, der die drei Schüler verspottet und ihre Entführung zelebriert. Fatahs Facebook-Seite zeigte einen anderen Cartoon mit drei an einer Leine baumelnden Ratten. Auf den Strassen wurden Süssigkeiten verteilt, eine traditionelle Geste der Freude und Feier. Viele Kinder haben sich von ihren Eltern lachend mit drei erhobenen Fingern fotografieren lassen. Laut dem Journalisten Elhanan Mille nimmt eine Internet-Kampagne an Fahrt au und die „Unterstützung der Bevölkerung für die Entführung verbreitet sich weiter auf palästinensischen Social Media-Kanälen“. Natürlich jubelt die Hamas. Ja, Mahmud Abbas hat die Entführung verurteilt und einige mutige Palästinenser erhoben ihre Stimmen zur Verteidigung der Jugendlichen, aber ihre Stimmen sind isoliert; Palästinenser, die die Rückkehr der drei Schüler forderten, wurden bedroht.

Und dennoch, trotz der Anfeuerungsrufe und dem Jubel über das Trauma und den möglichen Tod der beiden 16-jährigen Naftali Fraenkel und Gilad Shaar, und des 19-jährigen Eyal Yifrach, werden die Palästinenser wahrscheinlich nur einen geringen Preis innerhalb der internationalen Gemeinschaft oder der globalen öffentlichen Meinung zahlen. Warum?

Teilweise weil eine antizionistische Geisteshaltung im Westen Wurzeln geschlagen hat, und im ihrem Kern  eine ungeprüfte Annahme  besteht – dass Israelis und Palästinenser verschiedene Arten von Menschen sind. Israelis verfügen über Handlungsfähigkeit, Verantwortung und Entscheidung; Palästinenser nicht. Kurzum, die Welt behandelt Palästinenser wie Kinder – ‚die Pathologie der Bevormundung‘ ist dies genannt worden.

Die unausgesprochene Annahme des Antizionismus lautet, dass Palästinenser ein getriebenes Volk sind, von Umständen beherrscht und von Emotionen bewegt; Qualitäten die der Welt der Natur zugeordnet sind. Israelis sind das Gegenteil, Herr aller Umstände, rational und berechnend; Qualitäten, die mit der Welt der Kultur verbunden sind. Diese dichotome Denkweise hat drei schlechte Konsequenzen…weiterlesen im Original

Auszug aus der Originalversion: It’s time to stop infantilising the Palestinians by Alan Johnson © The Telegraph blogs, June 21, 2014.

Alan Johnson ist Herausgeber des Journals Fathom: for a deeper understanding of Israel and the region und Senior Research Fellow beim Britain Israel Communications and Research Centre (BICOM). Johnson ist Professor für Demokratietheorie und Praxis und Redaktionsmitglied des Dissent magazine, und Senior Research Associate beim The Foreign Policy Centre.