Tote Palästinenser am Nakba-Tag ein Fall wie Al-Dura?

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Foto Gigi Ibrahim
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Die USA haben sich dem Chor von NGOs und internationalen Israelkritikern angeschlossen und fordern eine Untersuchung des Vorfalls von vorletzter Woche, als zwei Palästinenser im Westjordanland nach einer Konfrontation mit israelischen Sicherheitskräften getötet wurden. Die Palästinenser und verschiedene NGOs, die mit ihnen sympathisieren, behaupten, die Sechzehn- und Siebzehnjährigen seien von der israelischen Grenzpolizei während einer Demonstration am Nakba-Tag mit scharfer Munition getötet worden. Die Überwachungsaufnahme eines palästinensischen Unternehmens am Ort der Konfrontation soll die Tötung der beiden durch Gewehrfeuer zeigen, obwohl die beiden nichts machten, was hätte Israel provozieren können. Falls diese Indizien zutreffend sind, hat die IDF – im besten Fall – unnötige Gewalt angewendet oder – schlimmstenfalls – ein Verbrechen begangen.

Obwohl die Welt ist zwar erpicht ist, die Israelis wegen Mordes anzuklagen und zu verurteilen, was als eine Bestätigung der Kritik an der ungerechneten Natur seiner „Besetzung“ des Westjordanlands gesehen würde, sollte in diesem Fall niemand voreilige Schlussfolgerung ziehen. Washington hat Recht, was eine Untersuchung angeht. Doch anders als das Scheingericht der internationalen öffentlichen Meinung, bei dem die Israelis bereits vor der Beweisführung verurteilt sind, könnte eine nüchterne und weniger voreingenommene Ermittlung des Vorgefallenen durchaus etwas anderes offenbaren als der Narrativ von israelischer Brutalität und palästinensischem Leiden. Solange nicht feststeht, in wieweit der als Indiz dienende Film bearbeitet wurde und was genau die palästinensischen Demonstranten vor den Schüssen taten, wäre es ein Fehler für jedermann, inklusive der israelischen Regierung, von einem Fehlverhalten der Soldaten auszugehen.

Als erstes muss der Kontext der Tötungen ermittelt werden. Nach übereinstimmenden Berichten waren die Demonstrierenden gewalttätig, als sie sich ausserhalb einer israelischen Sicherheitseinrichtung versammelten, in der palästinensische Gefangene sich in einem Hungerstreik befunden haben. Falls die Palästinenser, wie berichtet wurde, Steine und Molotowcocktails – beides tödliche Waffen – auf die Soldaten warfen, die das Gefängnis bewachten, muss die Diskussion über die Reaktion der Soldaten selbstverständlich ganz anders ausfallen als bei der von den Palästinensern überlieferten Geschichte der friedlichen Protestierenden, auf die grundlos geschossen worden sei. Tatsächlich zeigen die Aufnahmen der vorgeblichen Tötungen einen der Getöteten mit einer Sturmmaske und den anderen am Steinewerfen. Während unklar ist, ob die Gewalt der Palästinenser den Schusswaffengebrauch gemäss den israelischen Einsatzregeln rechtfertigen, kann hier nicht von einem friedlichen Protest à la Gandhi die Rede sein. Falls die Angriffe ein Level erreichten, bei dem die Truppen ihr eigenes Leben in Gefahr sahen (was sicher zutreffen würden, falls sich die Palästinenser ihnen mit Brandbomben und Steinen genähert hätten), hätten die Soldaten sich innerhalb ihres Rechtes auf Selbstverteidigung befunden.

Falls aber, wie ein hoher israelischer Verteidigungsbeamter am vergangenen Mittwoch gegenüber der Times of Israel sagte, der Film manipuliert wurde, geht es hier um eine ganz andere Diskussion. Warum sollten wir glauben, dass so etwas möglich sei? Weil sich die Palästinenser in der Vergangenheit solcher Täuschungen schuldig gemacht haben. Sie haben oftmals Konfrontationen inszeniert und versucht, sie der Welt als israelische Gräueltaten zu verkaufen.

Ein bemerkenswertes Beispiel dafür gab es im Jahr 2000 während eines Feuergefechts zwischen palästinensischen Bewaffneten und israelischen Soldaten an der Netzarim-Kreuzung zu Beginn der zweiten Intifada. Beim Vorfall nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza wurde der zwölfjährige palästinensische Junge Palästinenserbub Mohammed Al-Dura getötet. Aufnahmen einer französischen Fernsehcrew schienen zu bestätigen, dass er durch israelisches Feuer getötet wurde und in den Armen seines Vaters starb – eine Tragödie, die in einer berühmten Fotografie verewigt wurde. Doch die anschliessenden Ermittlungen zeigten, dass die Kugeln, die den Jungen trafen, nicht von der israelischen Position haben kommen können. Die französischen Aufnahmen waren stark bearbeitet worden und eine ehrliche Berichterstattung der Geschichte führte objektive Beobachter zur Annahme, dass palästinensisches Feuer den Jungen getötet hatte. Andere sind sogar noch skeptischer und behaupten, der gesamte Vorfall seine Fälschung gewesen – eine Pallywood-Produktion, in der einer gutgläubigen Welt ein Etikettenschwindel mit dem Ziel Israel zu verleumden, verkauft wurde. Die Aufnahme von vorletzter Woche zeigt angeblich eine Demonstration, von der niemand bestreitet, dass sie in Gewalt umschlug und die beiden Opfer, die sich um nichts kümmernd einfach dahinwandern und dann auf ihren ausgestreckten Armen landen – das hat zurecht Zweifel ob ihrer Authentizität aufgeworfen.

Man sollte die Untersuchung des Vorfalls nicht vorschnell beurteilen, aber es sieht zumindest danach aus, dass die Palästinenser, welche die Demonstration veranstalten, alles taten um genau das zu provozieren, was letztlich geschah. Der Sinn beim Steine- und Brandbombenwerfen besteht einzig darin, die Soldaten zu einer Schussabgabe zu bewegen und dadurch einen internationalen Vorfall zu kreieren. Im besten Fall waren die beiden Palästinenser gerade mal das jüngste Beispiel von Jugendlichen, die unnötigerweise geopfert wurden, um schlechte Publizität für Israel zu generieren. Schlimmstenfalls handelt es sich dabei um eine weitere Fälschung. Selbst falls sich die Wahrheit irgendwo dazwischen befindet und die israelischen Soldaten schossen, obwohl sie vielleicht nicht sollten, liegt die Verantwortung für den Vorfall bei jenen, die Teenager in eine solche Situation bringen in der Hoffnung, dass sie dabei verletzt oder getötet werden.

Doch am wichtigsten dabei ist, dass sowohl Israels Freunde als auch seine Kritiker bis zum Abschluss der Untersuchung warten sollten, bevor eindeutig feststeht, dass die Geschichte wirklich so ungeheuerlich ist wie von den Palästinensern behauptet. Jene, die Israel heute des blutigen Mordes bezichtigen, werden ihm eine Entschuldigung schulden, falls die Aufnahmen – wie durchaus möglich – sich als Fälschung und die Nakba-Tötungen als eine Neuauflage der Al-Dura Ritualmordlegende entpuppen.

Übersetzung des Originalbeitrags: Was Nakba Shooting Another al-Dura Libel? by Jonathan S. Tobin © Commentary Magazine, 21.05.2014

4 Kommentare

  1. Kritiken auf meine Kommentare beantworte ich gerne:
    An meinen Aussagen halte ich fest. Ich bin Jude, Israeli und Zionist und bin stolz darauf.
    Zudem verweise ich auf das Buch http://WWW.FINANCINGTHEFLAMES.COM von Edwin Black. Darin sind die Aktivitäten der jüdischen, pro-palästinensischen Lobby ausführlich dokumentiert.
    In der Webseite von meinen israelischen Freunden von Im Tirtzu – Building the Zionist Dream – , http://WWW.EN.IMTI.ORG.IL/ lesen Sie Beitrag „The New Israel Fund and the BDS-campaign“, darin finden Sie weitere Angaben über die Abwehr der Delegitimierung, Diffamierung und Dämonisierung von Israel durch die Kampagne des globalen NIF. Auf Wunsch lasse ich Ihnen gerne die Original-Broschüre zukommen.

  2. Die Bewegungen „Rabbis for Human Rights“, „Breaking the Silence“, Btselem und andere…" als notorisch pro-palästinensische Lobby zu titulieren, ist blühender Unsinn! Man mag vielleicht mit dem einen oder anderen Vorgehen dieser Gruppen nicht einverstanden sein, aber sie auf diese Weise zu verunglimpfen ist unverantwortlich! Wir Juden sollten langsam lernen, unter uns, resp. mit unseren eigenen Leuten vernünftiger und v.a. menschlicher umzugehen!

  3. Der unsinnige Tod dieser zwei palästinensischen Demonstranten ist zu bedauern. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die zwei palästinensischen Araber von ihren eigenen Leuten umgebracht wurden. Es wäre nicht das erste Mal. Leider haben diesmal die israelischen pro-palästinensischen Interessengruppen „Rabbis for Human Rights“, „Breaking the Silence“, Btselem und andere, diesen Vorfall nicht gefilmt. Diese notorisch pro-palästinensische Lobby wurde vom globalen NIF und dessen Propagandaarm „Shatil“ mit finanzierten Videokameras ausgestattet. Ganz speziell dafür, um gegen Israel zu hetzen und um orchestrierte Aktionen zu filmen.

    Gerne empfehle ich das Buch http://www.financingtheflames.com von Edwin Black, das dies sorgfältig dokumentiert, und einen Besuch auf der Webseite von Im Tirtzu, Building the Zionist Dream, http://en.imti.org.il/index.html

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