Red Hot Chili Peppers rocken Tel Aviv

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Die letzten Akkorde von „Give it away“ donnern über die grünen Hügel im Tel Aviver HaYarkon-Park und rund 50.000 Fans schauen verzückt auf die Bühne, auf der sich die Bandmitglieder mit Komplimenten für das wunderschöne Israel und seine tollen Bewohner gegenseitig übertreffen. Gut bewacht von Hubschraubern und einem weissen Überwachungs-Zeppelin hatte die Menge das erste Konzert der kalifornischen Rockband im Land gefeiert. Auch wenn die Show etwas langsam begann, nahm sie schliesslich über die Länge von mehr als zwei Stunden noch richtig Fahrt auf. Spätestens nachdem die Bandmitglieder ihre Hebräischkenntnisse zum Besten gaben hüpfte auch der letzte im Publikum zu „le Chaim“ und „Mazel tov“ über den Rasen.

Die Red Hot Chili Peppers, in deren ursprünglicher Formation der 1988 an einer Überdosis Heroin verstorbene israelische Gitarrist Hillel Slovak spielte, kamen bereits am Sonntag Nachmittag in Israel an und besuchten die Klagemauer sowie das bekannte Jerusalemer Restaurant „Machane Yehuda“. Das Konzert in Tel Aviv beendete die Europa-Tour der Band, die sie unter anderem nach Paris, Madrid, Istanbul und Beirut führte.

Auch für dieses Konzert gab es wiederum viele Boykott-Aufrufe im Vorhinein. Eine von linksextremen Israelis gegründete Facebook-Seite forderte die Red Hot Chili Peppers auf, nicht in einem „Unrechtsstaat“ zu spielen. Ausserdem sagte eine der Vorbands, die in Beirut vor dem Konzert spielen sollte, aus Protest gegen das Konzert in Israel ihren Auftritt ab. Umso grösser war die Begeisterung, dass die Rocker kamen, vor allem nachdem sie 2001 wegen der zweiten Intifada kurzfristig das Konzert abgesagt hatten.

Quelle: Israel Zwischenzeilen, Hg. Gesellschaft Israel-Schweiz 10.-16.09.2012