Der Nahe Osten im Dezember

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Welche Nachricht aus dem Nahen Osten war die wichtigste im vergangenen Monat? Der US-Abzug aus dem Irak? Die sehr schlechten Nachrichten, was Ägyptens wirtschaftliche Situation angeht? Die lächerliche Behauptung der ägyptischen Muslimbrüder, die einzigen „gemässigten Islamisten“ und Gelehrten zu sein und die Reaktion der Medien darauf: dies als gutes Zeichen zu werten? Oder Newt Gringrichs Bemerkung, das palästinensische Volk sei „erfunden“? Keine dieser Nachrichten war die wichtigste, scheint mir.

Ich glaube, der Enthüllungsbericht über die Verbindung der libanesisch-kanadischen Bank mit der Hisbollah ist die wichtigste Nachricht des Monats. Lesen Sie den Artikel der New York Times (NYT) vom 13.Dezember:  ”Beirut Bank Seen as a Hub of Hezbollah’s Financing“. Zusammenfassen kann man ihn nicht – und es gibt nur ein Wort, das die Sache trifft: ungeheuerlich! Was immer Sie über die Hisbollah wissen wollen, können Sie hier nachlesen. Das Kind wird beim Namen genannt und die Verbindung zwischen Verbrechen und Terror-Finanzierung klar aufgezeigt. Noch viel eindrücklicher sind die enorme Grösse der HisbollahWirtschaft und das internationale Ausmass ihrer Operationen, die benannt werden. Ynetnews berichtet am 18. Dezember, dass die Hisbollah sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet. Und obwohl die syrische und iranische Unterstützung nicht mehr so entgegenkommend ist wie einst, berichtet der NYT-Artikel über die Beteiligung der Hisbollah am „vielleicht teuersten Landkauf der libanesischen Geschichte im letzten Jahr in Höhe von 240 Millionen US-Dollar: mehr als 740 Morgen unberührtes Gelände mit Blick über das Mittelmeer in der multi-religiös geprägten Region Chouf.“ (Warum dieser Landkauf, wenn sich die Organisation doch in finanziellen Schwierigkeiten befindet? Ich weiss es: im Fall eines Krieges mit Israel liegt das Gelände strategisch günstig). Wenn Ihnen die Hisbollah nicht schon längst Anlass zur Sorge war, wird sie es nach der Lektüre dieses Artikels der NYT sein.

Am 12. Dezember ist David Horowitz zu Newt Gringrichs Verteidigung wegen dessen Palästina-Bemerkung eingesprungen. Ich empfand das ein wenig dürftig und ich bin mir auch nicht sicher, ob Horowitz nicht zu optimistisch ist mit seiner Annahme, Newts Anmerkung könne die Debatte verändern. Glücklicherweise beschaffte uns fast zeitgleich unser treuer Mitarbeiter Jules O. einen Artikel aus dem Jahr 1980 von Bernard Lewis: „Palestine: On the History and Geography of a Name.“ Hier ist der URL zum PFD.

Originalversion: December in the Middle East by K.D.M. Jensen © American Center for Democracy ACD,  December 21, 2011.