Neuer Schullehrplan der Palästinensischen Autonomiebehörde ruft zu Radikalisierung auf

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Symbolbild. Poster von Selbstmordattentätern in Palästinensischer Schulklasse in Tul Karem. Foto IDF/Flic
Symbolbild. Poster von Selbstmordattentätern in Palästinensischer Schulklasse in Tul Karem. Foto IDF/Flickr
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Gemäss dem israelischen Forschungsinstitut IMPACT-se, bereiten die neuen palästinensischen Schulbücher die Kinder nicht auf Reformen vor, sondern schüren weiterhin zu Radikalisierung und Hass.

 

Die Europäische Koalition für Israel hat in Helsinki, Finnland, eine Reihe von Regierungskonsultationen ausgerichtet, um die Ergebnisse einer kritischen Evaluation des neuen Lehrplans der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu präsentieren. Dieser Lehrplan wurde im August diesen Jahres in palästinensischen Schulen eingeführt. Er wird teilweise vom finnischen Aussenministerium finanziert und stand unter pädagogischer Aufsicht von nationalen Experten aus Finnland.

Gemäss dem israelischen Forschungsinstitut IMPACT-se, bereiten die neuen Schulbücher die palästinensischen Kinder aber nicht auf Reformen vor. Anstatt auf eine Zukunft in Frieden und Koexistenz mit den Israelis zu bauen, wird, im Gegenteil, weitere Radikalisierung und Hass geschürt.

Letzte Woche hatte die Forschungsgruppe, vertreten durch Marcus Sheff und Arik Agassi, die Möglichkeit, ihre Ergebnisse in der finnischen Hauptstadt vorzustellen.

Schockierend und beunruhigend

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass der neue Lehrplan von Radikalisierung durchdrungen sei, sogar in noch stärkerem Mass als zuvor. Die neuen Schulbücher ermutigen junge Palästinenser, sich dem Martyrium zu opfern und Hass zu fördern. Die Lehrbücher sind dem Dschihad-Krieg verpflichtet und präsentieren eine radikalislamische und teilweise salafistische Weltsicht.

“Die Ergebnisse sind schockierend und beunruhigend”, sagte Staatssekretär Samuli Virtanen bei einem Treffen mit den Wissenschaftlern. Er versprach, sich mit der Angelegenheit zu befassen und zu sehen, wie Korrekturen vorgenommen werden könnten, um das neue Curriculum mit den UNESCO-Standards in Einklang zu bringen.

Eine Katastrophe für die palästinensische Jugend

“Dieser Lehrplan ist nicht nur eine Katastrophe für die palästinensische Jugend und die Zukunft des Friedensprozesses, sondern auch für das Ansehen des finnischen Bildungssystems, da der Lehrplan unter der klaren Aufsicht finnischer Experten und Beamten erneuert wurde”, kommentierte ECI Gründungsdirektor Tomas Sandell bei dem Treffen.

IMPACT-se untersuchte, in wieweit Lehrbücher in verschiedenen Ländern den UNESCO-Standards entsprechen, und ist nun zu dem Schluss gekommen, dass der neue palästinensische Lehrplan wesentliche Werte und Prinzipien wie Frieden, Toleranz und gegenseitigen Respekt vermissen lässt und gleichzeitig Martyrium, Opfer und Krieg fördert.

Bei den Treffen wies Marcus Sheff darauf hin, dass das neue palästinensische Curriculum nicht einmal die Aussicht auf eine Zwei-Staaten-Lösung stütze, die im Rahmen der Oslo-Abkommen eine Vorbedingung für die Schaffung der Palästinensischen Autonomiebehörde und eines palästinensischen Bildungsministeriums war.

Während der Konsultationen wurden auch konkrete Beispiele vorgestellt, wie Radikalisierung und Martyrium den neuen Lehrplan untermauern.

In einem Mathematikbuch für Grundschulkinder, wird Addition durch folgendes Beispiel gelehrt: „Wenn die Zahl der Märtyrer der ersten Intifada X ist und die Zahl der Märtyrer der zweiten Intifada Y ist, was ist dann die Gesamtzahl der Märtyrer, sowohl der ersten als auch der zweiten Intifada?“

In einem Kurs zur Grundlagenphysik wird Newtons Gravitationsgesetz mit dem Abschiessen einer Steinschleuder erklärt. Dazu wird ein Bild eines jungen Palästinensers gezeigt, der mit einer Steinschleuder auf einen israelischen Beamten zielt.

“Die Palästinensische Autonomiebehörde bewegt sich leider in die falsche Richtung”, schlussfolgerte Marcus Sheff.

Peter Östman, Mitglied des finnischen Parlaments, forderte eine rasche Änderung und sagte, dass „ die finnische Regierung als Co-Finanzierer und pädagogische Aufsicht dieses Prozesses  Fortschritt und Mässigung im Nahen Osten fördern müsse und keine weitere Radikalisierung zulassen dürfe“.