75 Jahre Massaker von Babi Jar

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Foto Screenshot Youtube
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Babi Yar ist eine Schlucht im nordwestlichen Teil von Kiew. Am 29. und 30. September 1941 wurden in dieser Schlucht rund 34’000 jüdische Bewohner durch deutsche Soldaten systematisch massakriert.

Kiew wurde von den Deutschen am 19. September 1941 besetzt. Von den 160’000 Juden, die kurz vor dem deutschen Einfall dort lebten, schafften es 100’000 zu fliehen. Unter dem Vorwand der Vergeltung für „Sabotage-Aktivitäten in der Stadt“, beschlossen die Deutschen, darunter Friedrich Jeckeln, Otto Rasch und Paul Blobel, die Juden von Kiew zu töten. Die konkrete Tötung wurde Blobels “Sonderkommando 4a” anvertraut, das von der ukrainischen Hilfspolizei unterstützt wurde.

Der Mord an Juden

Den Juden wurde befohlen, sich am Morgen des 29.September 1941 zu versammeln. Sie wurden zur Schlucht am Rande der Stadt geführt, und sobald sie in der Nähe des Ziels waren, wurde ihnen befohlen, jegliche Wertsachen abzugeben und sich auszuziehen. Danach mussten sie sich in Gruppen von Zehn zur Schlucht begeben. (Gemäss Zeugenberichten (siehe Video) war kein Ausweichen möglich, da sie auf dem Weg zur Schlucht zwischen zwei Reihen von Deutschen SS Leuten gehen mussten, die sie mit Peitschen schlugen und beissende Hunde auf sie hetzten. Anm. d. Red.). Als sie den Rand einer Mulde erreicht hatten, wurden sie durch das Sonderkommando mit automatischen Schusswaffen erschossen. Am Ende des Tages wurden die Körper mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Innerhalb von zwei Tagen wurden so 33’771 Juden ermordet – Männer, Frauen, Kinder und Säuglinge. In den folgenden Monaten wurden Tausende weiterer Menschen in Babi Jar erschossen. Viele, die sich verstecken wollte, wurden von den Ukrainern verraten.

Andere Opfer

Babi Yar diente auch als “Schlachthof” für Nichtjuden, wie z.B. für Zigeuner und sowjetische Kriegsgefangene. Nach Einschätzung der sowjetischen Untersuchungskommission über die NS-Verbrechen wurden dort um die 100’000 Menschen ermordet.

Das Auslöschen der Spuren

Im Juli 1943 kehrte Paul Blobel nach Kiew zurück und wurde in Zusammenarbeit mit SS-Gruppenführer Dr. Max Thomas beauftragt alle Beweise des Blutbades im Rahmen der Aktion 1005 zu vernichten. Für diese Arbeit wurden hauptsächlich Juden eingesetzt. Am Morgen des 29. September 1943, gelang es 25 Gefangenen auszubrechen. Fünfzehn konnten entkommen.

Text von: Yad Vashem. Übersetzung mit kleinen Anpassungen, Redaktion Audiatur.