Der Papst in Auschwitz-Birkenau

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Foto Vatican.va
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Alleine und schweigend schritt Papst Franziskus heute morgen durch das Tor des Konzentrationslagers Auschwitz. Papst Franziskus hatte im Vorfeld bereits angekündigt, dort an den Orten des Schreckens keine Ansprache halten zu wollen, eine Entscheidung, für die er vor allem von den jüdischen Gemeinden sehr gelobt wurde.

Der Papst wurde durch das so genannte Stammlager gefahren. Am Block 11 des Lagers wurde er von Polens Ministerpräsidentin Beata Szydło begrüsst die Papst Franziskus in den Block 11 hinein begleitete, wo der Papst elf Überlebende der Lager begrüsste. Wie beim Besuch des Papstes in Yad Vashem waren es auch in Auschwitz intensive und sehr persönliche Begegnungen.

Danach fuhr den Papst Franziskus ins Vernichtungslager Birkenau, nicht weit entfernt vom Stammlager, an den Ort der Gaskammern und der industriellen Vernichtung menschlichen Lebens. Er fuhr an der Rampe entlang, an der einst die Gefangenen zu Arbeitssklaven oder zur Vernichtung getrennt wurden und begab sich zu den Erinnerungs-Steinen am zentralen Gedenkort. Dort traf der Papst 25 „Gerechte unter den Völkern“, also Menschen die vor allem Juden versteckt und so vor dem Holocaust gerettet hatten. Auch in Birkenau herrschten Stille und Gebet vor, es gab keine Ansprachen und wenig symbolische Handlungen. Einen Augenblick des gemeinsamen Betens fand der Besuch dann im Gesang des Psalms 130, ein Rabbiner sang ihn vor, ein Priester einer Gemeinde, die während des Krieges Juden versteckt hatte, las ihn auf Polnisch vor.

Papst Franziskus war der dritte Papst, der in das Doppellager Auschwitz-Birkenau gekommen war, das Symbol schlechthin für die Vernichtungspolitik der Nazionalsozialisten.

Quellen: Radio Vatikan, Presse Vatikan, Agenturen