Insgesamt 35 weibliche Trainees beendeten am Sonntagabend einen Kurs in einem von der Hamas betriebenen Trainingscamp. Dieser beinhaltete den Umgang mit Waffen, Gefechtsübungen, Informationsbeschaffung und elektronische Kriegsführung.
von Michael Zeff/TPS
Sowohl die Hamas als auch die Kassam-Brigaden, ein Teil ihres militärischen Flügels, werden von Israel, der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten als illegale terroristische Organisationen bezeichnet. Die im Gazastreifen herrschende terroristische Vereinigung organisiert regelmässig Sommerlager für Kinder, die militärischen Ausbildungslagern ähneln und auch echte Schiessübungen umfassen.
Gemäss palästinensischen Medien dauerte das militärische Ausbildungsprogramm – das zweite seiner Art in Gaza – eine Woche und war für Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren gedacht. Um sich für den Kurs zu qualifizieren, mussten die Mädchen, alle mit hochrangigen Hamas-Vertretern verwandt, „herausragende akademische Leistungen“ vorweisen und „zur Elite der palästinensischen Schülerinnen“ zählen.
„Ziel des militärischen Ausbildungslagers ist es, die Mädchen auf Selbstverteidigung und künftige Kämpfe gegen die Besatzung vorzubereiten“, sagte der Lagerleiter Rajaa al-Halabi der Online-Zeitung Al-Monitor nach der ersten Durchführung des Lagers im August 2015.
Das Trainingscamp für Frauen im Sommer 2016 erhielt von der militärischen Führung der Hamas den Namen “Die Blumen von Palästina” und hatte im Wesentlichen zwei Ziele: die Unterstützung der Massnahmen zur elektronischen Kriegsführung der Hamas gegen Israel und die Vermittlung von Kampf- und Verteidigungsfähigkeiten insbesondere für Ehefrauen und Töchter wichtiger Hamas-Vertreter.
Nach Angaben der Hamas sollen die Mädchen jedoch nicht als echte Kämpfer dem militärischen Flügel zugeordnet werden.
„Ziel des Kurses ist es, diesen jungen Damen die Werkzeuge und Fähigkeiten an die Hand zu geben, mit denen sie ihre Häuser und Familien verteidigen können, wenn dies nötig wird, und ihnen neue Horizonte zu eröffnen“, bestätigte der Schulungsleiter der Hamas, Abdul-Karim Al Shaer bei der Abschlussfeier.
Als islamische Organisation vermeidet es die Hamas in der Regel, Frauen in traditionell männlichen Positionen einzusetzen. Dennoch bediente sich die Hamas nach grossem Widerstand innerhalb der Organisation während der Zweiten Intifada in den frühen 2000er Jahren auch weiblicher Terroristen.
Auf ihrer offiziellen Website versicherte die Hamas den Lesern, dass die Mädchen von männlichen Trainees getrennt blieben und während der gesamten Schulung stets nach strengen muslimischen Vorschriften der Sittsamkeit gekleidet seien.
Die Hamas sorgt mit der ihr eigenen Gründlichkeit dafür, dass diese “Die Blumen von Palästina” am Ende zu einer “Titanenwurz” mutieren.
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