Orlando-Massaker: Die progressive Linke und die Verteidigung von Islamisten

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Foto City of Orlando Police Department
Lesezeit: 4 Minuten

Nach dem grauenvollen Massaker in einem Schwulen- und Lesbenclub in Orlando weiss ich langsam nicht mehr, welches das Schlimmere von zwei Übeln ist. Auf der einen Seite höre ich Donald Trumps bedenkliche Bemerkungen zu dem Amoklauf, die nur weiteres Futter sind für seine generelle Verallgemeinerung, all jene, die auch nur im Entferntesten als Moslems definiert werden könnten, als potenzielle terroristische Bedrohung zu sehen, und die somit die Begründung sind für seine Absicht, alle Moslems aus den USA zu verbannen.

von Adi Saleem Bharat

Auf der anderen Seite jedoch höre ich ebenso besorgniserregende Erklärungen von der sogenannten progressiven Linken, der zufolge gewaltsame Überfälle dieser Art absolut nichts mit dem Islam zu tun hätten (was de facto falsch ist, da in Ländern, in denen die Gesetze der Scharia strikt befolgt werden, Homosexuelle regelmässig hingerichtet werden), sondern in Wirklichkeit die rechtsgerichteten Christen dafür verantwortlich seien. Letztere Position wird in einem Tweet von Chase Strangio, Rechtsanwalt im Projekt ACLU LGBT & AIDS, exemplarisch vertreten:

„Die christliche Rechte hat in den vergangenen 6 Monaten 200 Gesetzentwürfe gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle (LGBT) vorgebracht und dennoch geben die Menschen dem Islam die Schuld dafür. Nein.“

Strangio ist Teil dieser wachsenden Richtung innerhalb der Linken, die der Glaubwürdigkeit der Linken im Allgemeinen ernsthaft schadet, wenn sie aus Angst, als „islamophob“ zu gelten, offenbar nur allzu bereit ist, jegliche Gräueltaten im Zusammenhang mit dem „Islam“ einfach zu ignorieren.

Entweder sieht Strangio es nicht oder er will es nicht sehen, dass 200 Versuche, Anti-LGTB-Gesetzentwürfe durchzusetzen, in keiner Weise mit der Ermordung von 50 Unschuldigen durch einen bekennenden islamistischen Terroristen gleichgesetzt werden können.

Es gilt zu betonen, dass bei aller Kritik, die der christlichen Rechten gebührt, es nicht sie war, die 50 Menschen in Orlando ermordet hat; es war ein islamistischer Extremist, der dadurch, dass er homosexuelle Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ermordete, dem Beispiel zahlloser muslimischer Länder folgte, die Homosexuelle nach wie vor verurteilen und hinrichten.

Chase Strangio ist schnell bei der Hand, die Aufmerksamkeit vom tatsächlichen Schuldigen dieses Amoklaufs und der in der muslimischen Welt grassierenden Krankheit der Homophobie (die selbst unter den sogenannten „Moderaten“ herrscht) abzulenken und wegen ihrer 200 Anti-LGBT-Eingaben die Schuld auf die christliche Rechte zu schieben. Dabei wäre es in Anbetracht der Sachlage wesentlich passender gewesen, die „muslimische Rechte“ uneingeschränkt zu verurteilen.

Wenn jemand nun noch mehr Beweise braucht (neben PEW-Meinungsumfragen über Ansichten zum Thema Homosexualität in der muslimischen Welt, Augenzeugenberichten von Menschen aus der LGBT-Gemeinschaft in muslimischen Ländern oder den Hinrichtungsstatistiken Homosexueller in bestimmten muslimischen Ländern), muss man nur zwei Monate zurückschauen, als ein muslimischer Gelehrter in einer Moschee in Orlando zum Thema Homosexualität erklärte: „Tod ist die Strafe. Das wissen wir. Es ist nichts, für das wir uns schämen müssen. Die Strafe ist der Tod.“

Im Mainstream-Islam (ganz zu schweigen vom extremistischen Islam) gibt es ein grosses Problem und eine krankhafte Fixierung – und diese Realität zu ignorieren verheisst nichts Gutes. Schon gar nicht für sexuelle Minderheiten oder Freidenker in muslimischen Ländern, Gesellschaften und Gemeinschaften, von denen viele tagtäglich mit Schikane, Gewalt und Tod konfrontiert sind. Es reicht nicht aus, Entschuldigungen zu finden und von dem tatsächlichen Problem abzulenken, wie es der Journalist Shaun King auf seiner Facebook-Seite tat, als er auftrat, um einige Medienkanäle zu kritisieren, die das Massaker in Orlando als die grösste Massenerschiessung in der Geschichte der USA bezeichnet hatten (stattdessen führte er das Massaker von Wounded Knee im Jahr 1890 an).

Selbstverständlich steht es King frei, das herauszustellen, was er als einen sachlichen Fehler seitens gewisser Medienkanäle ansieht. Man sollte jedoch ebenso beachten, dass es tatsächlich auch eine seiner eigenen ersten Reaktionen auf die Schiesserei war, sie als „die tödlichste Massenerschiessung in der Geschichte Amerikas“ zu titulieren. Wenig überraschend und vielleicht auch unbewusst entschied sich King, wie so viele andere, in dem Augenblick, als die Medien von der Religionszugehörigkeit des Schützen erfuhren, dafür, die Aufmerksamkeit um jeden Preis von dieser Tatsache abzulenken. Zu diesem Zweck führte King ein Massaker aus dem Jahr 1890 an und Strangio entschied sich dafür, der christlichen Rechten die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Dessen ungeachtet muss jedoch das drängende Problem der Homophobie und des Dogmatismus im Mainstream-Islam, das einen geschützten Raum für das weitere Wachsen eines heimtückischen Extremismus bietet, direkt und entschieden angegangen werden.

In englisch zuerst erschienen bei The Times of Israel. Adi Saleem Bharat ist französischer Doktorand am Graduate Center der City University of New York. Zu seinen Forschungsgebieten zählen die Französische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, rechtsextreme Politik in Frankreich und religiöse und ethnische Minderheiten in Frankreich. Aktuell lehrt er am Brooklyn College und dem City College of New York.

1 Kommentar

  1. Audiatur sagt:
    ” … Donald Trumps bedenkliche Bemerkungen … alle Moslems aus den USA zu verbannen”

    Die Person Donald Trumps soll von meinem Kommentar nicht behandelt werden.
    Was ist daran bedenklich, wenn ein Politiker, der zu moderner Rechtsstaatlichkeit steht,
    gleich ob in Peking, in Zürich, Kapstadt oder Mexiko-City auf die mit dem Islam einhergehende Rechtsunverträglichkeit hinweist und seine Gesellschaft vor Muslimen schützen will?

    Ist uns die beständige Beugung der Menschenrechte durch Muslime in den Bereichen Frauen- und Schwulenrechte denn völlig egal?
    Leiden deutsche evangelische Mädchen, wenn man sie mit 14 Jahren verheiratet, ihnen Bildung vorenthält und sie zu unterwürfigen Putzlappen erzieht?
    Ich denke: Ja!
    Warum leiden dann muslimische Mädchen nicht, wenn man sie mit 14 Jahren verheiratet, ihnen Bildung vorenthält und sie zu unterwürfigen, minder-wertigen Putzlappen erzieht?
    Leiden muslimische Mädchen und Schwule nicht?
    Sind Muslime eine eigene schmerzunempfindliche Spezies, um nicht zu sagen: Rasse?!

    Offenkundig fallen die Leiden dieser Menschen bei uns unter ethnisch wertvoller
    und erhaltenswerter Folklore!

    Dieser gesellschafts-schädigenden Religion/Ideologie muss die Tür gewiesen
    und – ganz wichtig – ihren Wirtschaftsvertretern das Stopp-Schild gezeigt werden!

    Wer Mensch ist, wer Herz und Anstand hat,
    der weist Muslimen die Tür – und zwar in die richtige Richtung!

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