21-jähriger Vater vor den Augen von Ehefrau und Baby bei Terrorangriff erstochen

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Vor dem Supermarkt, wo sich das tödliche Messerattentat ereignete. Oben rechts: das Opfer, Yanai Weissman mit Frau und Kind. Foto TPS
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In einem israelischen Supermarkt im Bezirk Binyamin verübten zwei palästinensische Terroristen am Donnerstagabend, einen Messerangriff und töteten dabei den 21-jährigen Yanai Weissman, der in der jüdischen Gemeinde Michmash ansässig war.

Laut einem Polizeisprecher betraten kurz vor 17.00 Uhr zwei junge Palästinenser den Supermarkt im Industriegebiet Shaar Binyamin, in dem sie sich 20 Minuten aufhielten, bevor sie auf zwei Israelis einstachen, von denen einer lebensgefährliche Verletzungen erlitt und im Krankenhaus starb. Zivilisten hinderten sie mit Einkaufswagen dann an der Flucht, bis die Terroristen von zwei bewaffneten Zivilisten vor Ort angeschossen und ausser Gefecht gesetzt wurden.

„Der Laden war voller Leute, als ich plötzlich Schreie hörte”, sagte ein Augenzeuge gegenüber der Nachrichtenagentur TPS. „Jemand rief ‚was macht ihr da?‘, und dann hörte ich die Schüsse. Als die Menschen wegliefen, hörte ich Babys und Frauen schreien, es herrschte grosse Hektik.“

Laut der Hilfsorganisation Magen David Adom (MDA) wurden zwei Zivilisten bei dem Vorfall verwundet. Einer davon, der 21-jährige Weissman, wurde durch Stichverletzungen am Hals lebensgefährlich verletzt. Er wurde vor Ort medizinisch versorgt und dann bewusstlos ins Shaare Zedek Hospital in Jerusalem gebracht, wo er später seinen Verletzungen erlag.

Das zweite Opfer, der 36-jährige Avi Avital, Bewohner der nahegelegenen jüdischen Gemeinde Tel Zion, erlitt weniger schwere Verletzungen am Rücken und wurde bei Bewusstsein zum Hadassah Hospital auf den Berg Skopus gebracht. Weitere Menschen erlitten vor Ort einen Schock, darunter eine schwangere Frau.

Das verstorbene Opfer, Yanai Weissman, hinterlässt seine Frau Yael und die gemeinsame 4 Monate alte Tochter, die beide bei dem tödlichen Angriff zugegen waren.

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin kommentierte den tödlichen Angriff: „Da kommt ein Mann von der Arbeit, kauft noch Lebensmittel für den Sabbat und wird von blutrünstigen Verbrechern für immer aus unserer Mitte gerissen. Wir werden fest zusammenstehen und hart durchgreifen, um überall wieder Ruhe und Normalität in das Leben unserer Bürger zu bringen. Wir werden den Terrorismus besiegen“, so Rivlin.

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„In dieser Zeit der Verzweiflung und des Schmerzes möchte ich den Hinterbliebenen Trost zusprechen und bete für eine schnelle Genesung des Verletzten“, fügte Rivlin hinzu.

„Wir sind zutiefst betroffen über den Mord an Yanai, einen Einwohner von Michmash“, sagte Avi Roeh, der Leiter des Gebietsrates von Binyamin. „Schmerz und Trauer sind unermesslich, aber wir werden uns nicht beugen lassen. Das Volk Israels hat in seiner Geschichte viele schwierige Zeiten durchgemacht, hat sie immer bewältigt und ist stärker geworden. All jenen, die uns schaden wollen, sage ich, dass wir entschlossen und stark sind und dass wir siegen werden.“

Die beiden verwundeten jugendlichen Terroristen, die als Iham Sabah und Omar al-Rimawi aus dem palästinensischen Dorf Beitunia identifiziert wurden, wurden vor Ort versorgt und ins Hadassah Ein Kerem Hospital in Jerusalem gebracht. Das Krankenhaus erklärte Sabah später für tot, während al-Rimawis Zustand als mässig bis schwer bezeichnet wurde.

Das Industriegebiet Shaar Binyamin ist eine Einkaufs- und Gewerbegebiet, wo Juden und Palästinenser bisher meist friedlich zusammengelebt haben. Die IDF gaben nach dem Angriff bekannt, dass Palästinenser bis Sonntag keinen Zutritt zu dem Industriegebiet haben werden. Die Schliessung des Supermarkts wurde angewiesen, nachdem es den Wachmännern nicht gelungen war, das Eindringen der beiden messerstechenden Terroristen zu verhindern.

Foto zVgYanai Weissman wurde heute auf dem Mount Herzl begraben. Über tausend Menschen kamen um ihn zu sehen. Weissman, Vater und Ehemann wurde 21 Jahre alt. Er wurde getötet, während er mit seiner Frau und seiner Tochter am Einkaufen war.

2 Kommentare

  1. Wie kann man in der Trauer “irren”?
    Es gibt Menschen, die in ihrer Trauer lachen, andere verletzen sich selbst, wieder andere weinen laut oder leise oder gar nicht.

    Woher wissen Sie, wie und mit welchen Worten Herr Rivlin angemessen trauert?
    Sich in der Trauer um einen verstorbenen Menschen angemessen zu äussern ist eine der schwierigsten menschlichen Übungen!

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