Dem radikalen Islam die Stirn bieten – ein Dialog über Menschenrechte

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Yifa Segal und Raheel Raza in Israel. Foto Hilel Meir/TPS
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Am 12. Januar, hatte das International Legal Forum (ILF) Raheel Raza zu Gast. Raheel Raza ist eine aus Pakistan stammende und heute in Toronto, Kanada, lebende muslimische Journalistin und Autorin über den interreligiösen Dialog. 

Schwerpunkte des Abends waren der radikale Islam, demokratische Werte und Menschenrechte sowie eine Diskussion über die „Political Correctness“ des Westens und wie dessen Geld viele davon abhält, das Problem energisch anzugehen.

Raheel Raza ist eine leidenschaftliche Menschenrechtsaktivistin und verurteilt unmissverständlich Terrorismus und jegliche Gewalt im Namen der Religion, und insbesondere auch im Namen des Islam. Zudem setzt sich Frau Raza auch für Israel, seine Existenzberechtigung, seine Demokratie und seinen Kampf gegen Radikale sowie gegen den damit einhergehenden ungerechten Diskurs ein, da dies alles ein untrennbarer Bestandteil ihrer Weltanschauung sei.

Sowohl das ILF, wie auch Raheel Raza arbeiten laut eigenen Angaben auf ein gemeinsames Ziel hin, indem sie die Menschenrechte verteidigen und dem radikalen Islam den Kampf angesagt haben. Gleichzeitig wolle man in der westlichen Welt einen “offeneren und ehrlicheren Diskurs” über diese Themen einleiten. Die sei der einzige Weg, um tatsächlich individuelle und nationale Sicherheit sowie den Schutz der Menschenrechte zu erlangen.

Gemäss dem International Legal Forum ist Israel lange an vorderster Front im Kampf gegen den radikalen Islam gestanden – ein Problem, das im Nahen Osten entbrannte, sich in den vergangenen fünfzig Jahren ausbreitete und Länder wie Pakistan und Iran ergriff und das nun schliesslich auch Europa, die USA, Kanada und andere westliche Länder bedrohe.

Vor der Veranstaltung hatte das ILF Frau Raza bereits zur Teilnahme an einer Konferenz in der Knesset mit dem Titel „Advancing a Culture of Peace in the Middle East“ (Förderung einer Kultur des Friedens im Nahen Osten) gewinnen können. An der Konferenz nahmen auch viele andere religiöse Führer aus unterschiedlichen Teilen der Welt teil, darunter Imame, Scheichs, Anführer der Drusen, Rabbis sowie Politiker, Aktivisten etc. Raza verglich das Treffen später mit einer Versammlung der besten Ärzte, die alle auf der Suche nach einem Heilmittel für „die Krankheit“ sind – niemand sagt jedoch, um was für eine „Krankheit“ es sich handelt. Jeder wolle die Konflikte beenden, aber niemand nennt das Problem beim Namen. „Wenn wir den radikalen Islam nicht offen zur Sprache bringen, werden wir das Problem nie lösen“. so Frau Raza.

Nach Razas Auffassung ist „Israel die einzige Gesellschaft, die die Gefahren des radikalen Islam wirklich begreift.“ Weiterhin sagte Raza, dass der derzeit stattfindende Krieg kein religiöser, sondern ein politischer Krieg ist; er sei eine “Politisierung des Islam”. Es sei wichtig, zwischen der spirituellen Botschaft und den politischen Aspekten des Islam zu unterscheiden – die Radikalen würden versuchen, beides zu vermischen.

Während ihres Vortrags erwähnte Raza auch kurz ihre Kindheit und Jugend in Pakistan, wo sie aufwuchs. Damals sei die muslimische Gemeinschaft viel offener gewesen; als der saudisch-wahhabitische Einfluss sich zunehmend im Land ausbreitete und die religiösen Führer radikale und provokative Äusserungen von sich gaben, hätten die Menschen dies einfach belächelt und weggeschaut – so habe sich der radikale Islam verbreiten können. Ihre Zielgruppe besteh aus den ihrer Schätzung nach 75 % der Muslime in westlichen Ländern, die nicht radikal sind, sich aber einfach nicht trauen, ihre Meinung zu sagen: Als Sprachrohr für diese Menschen sei es ihr Ziel dafür zu sorgen, dass der radikale Islam sich nicht weiter verbreitet.

„Sie (die radikalen Moslemführer) wissen ganz genau, wie weit sie unter der Gesetzgebung zu Hassverbrechen gehen können. Sie nutzen eben jene Freiheiten, die sie selbst dann wiederum angreifen.“ Die Gefahr dieser provokanten Botschaften liege darin, dass sie dann auch die künftige Generation beeinflussen. „Es wird niemand als Terrorist geboren. Das ist etwas, was man lernen muss.“ so Raza.

Frau Raza ist davon überzeugt, dass die radikalen Anführer sich nicht für den Islam einsetzen, sondern für ihre eigenen, radikalen Philosophien. Aus diesem Grund „ist es extrem wichtig, dass Nicht-Muslime in der Lage sind, zwischen dem ursprünglichen Kern des Islam mit seinen grösstenteils humanitären und friedvollen Botschaften und den von den Radikalen propagierten extremistischen Botschaften zu unterscheiden.” Raza fügte ausserdem hinzu, dass man „das Virus isolieren und dann ins Visier nehmen müsse.“

Laut dem ILF wolle man auch weiterhin mit Raheel Raza zusammenarbeiten und plant, ihre Botschaft nicht nur dem EU-Parlament zu überbringen, sondern auch an andere Parlamente, Medien, politische Entscheidungsträger etc. weiterzugeben. Gemeinsam mit ihr und anderen Einzelpersonen und Organisationen wolle man den “Diskurs der Menschenrechte” verändern.

1 Kommentar

  1. Der “Radikale Islam”?!
    Was ist das?
    Was soll das sein?
    Es ist DER Islam!
    Es ist selbstverständlich eine gute politische Taktik, die friedlichen von den radikalen Muslimen zu trennen, indem man den “Radikalen Islam” outet
    – aber es ist eben nur eine politische Taktik!

    Wer will für die Zukunft verhindern, dass spätere Muslime nicht einmal tatsächlich den Koran lesen und dann das feststellen, was vor tausend, vor hundert Jahren und auch jetzt beim Lesen des Koran augenfällig ist:
    – da stehen die Verpflichtungen zu religiösem Morden drin!
    Und das nicht nur einmal!
    Und zu Sklaverei, Intoleranz, Weltherrschaft und Unterdrückung auch!

    Und es sind nicht nur radikale Muslime, die sich dank des Koran eine Rechtfertigung für Unsägliches schaffen
    – es sind auch unsere wirtschaftlichen Eliten, die sowohl ihre hässlichen persönlichen Ziele der Bereicherung verfolgen, als auch durchaus vernünftige Ziele der Reduzierung der Erdbevölkerung (allerdings mit dem unlauteren Mittel von Krieg und Elend und Hunger).

    Kein Ziel auf Erden ist zu böse erdacht, als das man es nicht mit dem Negligee der Humanität
    für eine vertrottelte Mehrheit der Menschen reizvoll gestalten könnte.

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