Fünf Todesopfer bei Terroranschlägen in Israel

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Retter im Einsatz. Foto Magen David Adom
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Drei Israelis, ein Amerikaner und ein Palästinenser wurden am Donnerstag, an einem der schlimmsten Tage in den letzten Wochen der Gewalt in Israel, von palästinensischen Terroristen ermordet.

Am frühen Nachmittag wurden in einem Bürogebäude in Tel Aviv zwei Israelis von einem palästinensischen Mann erstochen. Zwei weitere wurden verletzt. Die Times of Israel schrieb: „Der Vorfall ereignete sich im Panorama-Bürogebäude an einem Eingang zu einem Gebetsraum neben dem Parkplatz, als gerade die Nachmittagsgebete stattfanden“.  Der Angriff erfolgte nur einen Tag nach dem ersten Jahrestag des Terroranschlages in der Synagoge in Har Nof, bei dem fünf Menschen ermordet und viele andere verwundet wurden. Nach dem Angriff vom Donnerstag twitterte die palästinensische Terrororganisation Hamas: „Wir begrüssen die heldenhafte Aktion in Tel Aviv, bei der zwei Menschen getötet wurden. Wir rufen die Palästinenser auf, solche Aktivitäten fortzusetzen“.

Zwei Stunden später gab es Berichte über einen weiteren Terroranschlag, der sich im Westjordanland in der Nähe der Gush Etzion-Kreuzung ereignete. Ein palästinensischer Terrorist, „der mit einer Uzi-Maschinenpistole bewaffnet war“, eröffnete das Feuer auf Fahrzeuge in der Nähe von Alon Shvut. Bei dem Terroranschlag wurden der 18-jährige amerikanische Tourist und Yeshiva-Student Ezra Schwartz zusammen mit einem 50-jährigen Israeli und einem unbeteiligten palästinensischen Zuschauer auf dem Beifahrersitz eines Autos ermordet. Sieben weitere Personen wurden bei dem Anschlag verletzt. Das Gebiet von Gush Etzion war während der bereits seit zwei Monaten andauernden Terrorwelle in Israel Schauplatz einer Reihe von Anschlägen.

Die derzeitige Welle der Gewalt wurde durch Aufwiegelung seitens palästinensischer Führer ausgelöst, die die Lüge verbreiteten, dass Israel versuche, den Status quo auf dem Tempelberg zu verändern. Die Aufwiegelung erfolgte durch die palästinensische Autonomiebehörde und ihren Präsidenten, Mahmud Abbas, sowie durch Mitglieder seiner „Fatah-Partei“. Im September erklärte Präsident Abbas: „Wir begrüssen jeden Tropfen Blut, der in Jerusalem vergossen wird …Mit der Hilfe von Allah wird jeder Shaheed (Märtyrer) im Himmel sein und jeder Verwundete wird seinen Lohn erhalten“. Die Aufwiegelung kam auch von religiösen Führern, palästinensischen Terrorgruppen wie Hamas und dem Palästinensischen Islamischen Jihad sowie von Organisationen wie dem nördlichen Ableger der Islamischen Bewegung. Der nördliche Ableger wurde am Dienstag vor allem wegen seiner Anstiftung zur Gewalt hinsichtlich des Tempelbergs von Israel verboten. In einer Erklärung der israelischen Regierung am Dienstag wurde auch darauf hingewiesen, dass die Hamas und der nördliche Ablegerder Islamischen Bewegung „insgeheim aktiv miteinander zusammenarbeiten“.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu berief am Donnerstag angesichts der voneinander unabhängigen Terroranschläge mit fünf Todesopfern eine Krisensitzung mit den Spitzen von IDF, Polizei und des Shin Bet Geheimdienstes ein.

Laut einer Pressemitteilung wurden dabei „Massnahmen im Gebiet von Hebron“ diskutiert, einer Ansammlung von Dörfern rund um die gleichnamige Stadt, die viele der für die jüngsten Anschläge gegen Israel verantwortlichen Terroristen ihr Zuhause nennen.

Netanyahu schrieb am Donnerstagabend auch auf seiner Facebook-Seite : „Wir kämpfen bereits seit einem Jahrhundert gegen Terrorismus, und der Kampf gegen Terrorismus geht entschlossen weiter: Kontrolle vor Ort, weitere Festnahmen und Undercover-Aktionen, massive Verstärkungen, tiefes Eindringen in Dörfer und Stadtviertel, Zerstörung von Häusern der Terroristen und Ausmerzung terroristischer Infrastruktur“.

Der israelische Premierminister zog einen Vergleich zwischen der Messerattacke eines Palästinensers in Tel Aviv, der zwei Israelis tötete, dem Anschlag in Gush Etzion, bei dem zwei Israelis und ein amerikanischer Student getötet wurden, und den jüngsten Anschlägen von ISIS in Paris.

„Hinter diesen Terroranschlägen steht der radikale Islam“, sagte Netanyahu, „der uns zerstören möchte, der gleiche radikale Islam, der in Paris zugeschlagen hat und ganz Europa bedroht. Wer die Angriffe in Frankreich verurteilte, der muss auch die Angriffe in Israel verurteilen. Es ist der gleiche Terror. Wer dies nicht tut, der ist ein Heuchler und blind“.