2.000 Delegierte kommen für die Raumfahrtindustrie nach Jerusalem

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Die Leiter der weltweit führenden Raumfahrtbehörden nahmen am 12. Oktober 2015 an einer speziellen Plenarsitzung am IAC 2015 in Jerusalem teil. Foto ESA
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Trotz verstärkter Sicherheitsprobleme in Jerusalem, versammelten sich mehr als 2.000 Menschen, aus 58 Nationen zum 66. Annual International Astronautical Congress (IAC), der grössten jährlichen Veranstaltung für die Lehre und Weiterentwicklung der Raumfahrtindustrie.

Das Event wird von der israelischen Raumfahrtbehörde veranstaltet und die Wahl von Jerusalem wird allgemein als Beweis für die wachsende Rolle Israels im Raumfahrtgeschäft angesehen.

In der Eröffnungsrede zum IAC sagte Israels Präsident Reuven Rivlin: „Wenn ich zu den Sternen aufblicke, denke ich an unseren geliebten Sohn Ilan Ramon, der in der Columbia-Katastrophe ums Leben kam und die Mysterien der Wissenschaft entschlüsseln wollte.”

Israels Minister für Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt Ofir Akinus bemerkte in seiner Rede: „Dieses Treffen ist eine bemerkenswerte Ehrenbezeugung an den Fortschritt der Wissenschaft und die Raumfahrtindustrie hier in Israel. Diese Konferenz in Jerusalem und in dieser Zeit ist der ultimative Beweis, dass keine Gewalt und kein Terrorismus uns bezwingen werden. Die beste Antwort, die wir heute erwidern können, ist diese Demonstration tausender Gäste, die die Hallen dieser Konferenz und die Strassen Jerusalems füllen.”

Der Vorstand der israelischen Raumfahrtbehörde Professor Isaac Ben Israel betonte, wie sehr Israel eine wachsende Rolle in allen Kernbereichen der Raumfahrtentwicklung spiele.  „Cyber-Bedrohungen sind eine echte Herausforderung für die Weltraumforschung und Israel spielt eine wichtige Rolle beim Schutz unserer Forschungskapazitäten.”

Kiyoshi Higuchi, Präsident der International Astronautical Federation, betonte ein Thema, das viele der Delegierten teilten: „Internationale Vernetzung wird wichtiger als je zuvor, um eine globale Infrastruktur aufzubauen.”

Die IAC wird ein fünftägiges Programm anbieten, wo rund 2.600 wissenschaftliche Arbeiten vorgestellt werden. Unter den Teilnehmern sind die Führungskräfte aller grossen Weltraumorganisationen, darunter der NASA-Chef Charles Bolden, der eine neue Arbeitsvereinbarung mit der israelischen Raumfahrtbehörde bekannt geben wird. Im Gespräch mit Reportern, konzentrierte sich Bolden auf die jüngste New Horizons Mission, die in den letzten Monaten Pluto erreichte und bemerkenswerte Bilder übermittelte, die die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich lenkten.

Der berühmte Mondfahrer Buzz Aldrin, erzählte von seinen Eindrücke über das israelische Raumfahrtprogramm und sagte, er freue sich auf zukünftige Leistungen aus Israel.  Er scherzte auch, dass der einzige Grund dafür, dass Neal Armstrong den historischen ersten Schritt auf den Mond machen konnte „war, dass er dichter an der Tür stand.”

Aldrin ist weiterhin sehr aktiv am Antrieb von Forschungsinitiativen in den Bereichen Weltraumforschung und Raumfahrt beteiligt und eröffnete seine Rede mit den Worten: „Ich schätze mich glücklich, in dieser Zeit der Menschheitsgeschichte zu leben.” Während er in Jerusalem war, hat Aldrin auch dazu beigetragen, eine neue Initiative zusammen mit der israelischen Raumfahrtbehörde, dem israelischen Wissenschaftsminister und der Heinlein-Stiftung zu gründen, die den israelischen Jugendlichen das Interesse an der Weltraumlehre näher bringen wird. Die Stiftung präsentierte drei ehemalige Raumanzüge, die nun zwischen den israelischen Schulen weitergegeben werden.

Der Vertreter der Heinlein-Stiftung, Hart Dola, sagte: “Wir hoffen, dass wir in der Lage sein werden, jungen Menschen zu zeigen, dass die Weltraumforschung für die Menschheit einen positiven Ausblick bietet und wenn man einem Kind einen positiven Ausblick zeigt, kann es alles schaffen, was möglich ist.”

Der Kongress wird viele der wichtigen Forschungsergebnisse diskutieren, die von der Raumfahrtindustrie in den letzten Monaten erreicht wurden, darunter auch die Entdeckung von Wasser auf dem Mars, die sicherlich Gespräche über bemannte Marsmissionen anheizen wird sowie Pläne über eine Rückkehr zum Mond.  Der NASA-Chef betonte, dass der Mars ein Tätigkeitsschwerpunkt seiner Organisation sei und „Unser Ziel ist es, die Menschheit auf den Mars zu bringen.”