Palästinensische Terroristin sticht israelische Soldatin nieder

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Foto MDA
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Eine palästinensische Frau hat heute Montagmorgen eine Soldatin in der Gegend von Bethlehem niedergestochen.

Beim „Grenzübergang 300“ zwischen Bethlehem und Jerusalem, nahe dem Rachelsgrab, hat am Mittag eine 20-jährige Frau, Misun Musa aus Bethlehem, bei der Sicherheitskontrolle ein Messer aus ihrer Tasche hervorgeholt und auf den Oberkörper und den Hals einer israelischen Grenzpolizistin eingestochen.

Der „Grenzübergang 300“ wird täglich von Tausenden Palästinensern auf dem Weg zur Arbeit in Israel und von Touristen auf dem Weg zur Geburtskirche in Bethlehem benutzt. In riesigen Metallgehegen werden Männer und Frauen separat auf Waffen oder Sprengstoff durchsucht. Die Terroristin konnte von anderen Grenzpolizisten schnell überwältigt werden. Sie entdeckten noch weitere zwei Messer in ihrer Tasche. Beim ersten Verhör erklärte sie, dass sie zum Grenzübergang gekommen sei, um einen Soldaten zu töten. Sie wurde als Bewohnerin Bethlehems identifiziert und sei den israelischen Sicherheitsbehörden „unbekannt“ gewesen. Die schwerverwundete Grenzpolizistin wurde zum Hadassa-Hospital gebracht. Ihr Zustand sei „ernst aber nicht lebensgefährlich“, hiess es.

Bereits vor einigen Tagen wurde in der Jerusalemer Altstadt ein israelischer Grenzpolizist von einem 18-jährigen Palästinenser niedergestochen und dabei schwer verletzt. Der verletzte Grenzpolizist konnte noch seine Waffe zücken und den Angreifer erschiessen. So wurden bei dem Dorf Schüsse auf eine israelische Ambulanz abgegeben und im Jordantal konnte ein Terrorüberfall auf eine Strassensperre abgewendet werden.

Gleichwohl hält Israel an spürbaren „Erleichterungen“ für Palästinenser während des Ramadan-Monats fest. Männer über 45 und Frauen jeglichen Alters können ohne Sondergenehmigung nach Israel einreisen. Wegen Terroranschlägen wurde die Reisefreiheit für das Dorf Seir wieder aufgehoben und 500 Palästinenser verloren ihre angekündigte Möglichkeit, über den Ben Gurion Flughafen ins Ausland zu fliegen.

Obgleich sichtbar viele Palästinenser nach Tel Aviv und Jerusalem gekommen sind, wurden viele bisher übliche Sicherheitskontrollen buchstäblich „beiseite“ geräumt. So musste bisher jeder beim Betreten des grossen Busbahnhofs in Jerusalem einen Metalldetektor passieren und seine Taschen leeren. Dieser Tage sind die Detektoren beiseite geschoben worden, während Sicherheitsleute nur sporadisch „Verdächtige“ befragen, zum Beispiel muslimische Frauen mit Kopftuch.

Über Ulrich W. Sahm

Ulrich W. Sahm, Sohn eines deutschen Diplomaten, belegte nach erfolgtem Hochschulabschluss in ev. Theologie, Judaistik und Linguistik in Deutschland noch ein Studium der Hebräischen Literatur an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist Ulrich Sahm Nahost-Korrespondent für verschiedene deutschsprachige Medien und berichtet direkt aus Jerusalem.

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