Wie die Bundesanwaltschaft (BA) heute bekannt gab, wurde gestern Dienstag ein knapp 25-jähriger Schweizer am Flughafen Zürich festgenommen. Der Verhaftete beabsichtigte gemäss BA nach Istanbul zu reisen, um von dort aus mutmasslich nach Syrien/Irak zu gelangen.
Die Festnahme des aus der Region Zürich stammenden Verdächtigten sei in enger Zusammenarbeit zwischen der Bundeskriminalpolizei und der Zürcher Kantonspolizei erfolgt, so die BA.
Dem Festgenommenen werde vorgeworfen, sich gemäss Art. 2 des Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen «Al-Qaïda» und «Islamischer Staat» sowie verwandter Organisationen an einer verbotenen Gruppierung zu beteiligen. Zudem werde er beschuldigt, eine kriminelle Organisation zu unterstützen.
Ebenfalls gestern wurde in der Türkei ein weiterer Dschihad-Reisender aus der Schweiz gemeinsam mit neun weiteren Personen aus dem Kosovo, Syrien, Tadschikistan und Russland festgenommen, als diese versuchten, die Grenze nach Syrien illegal zu überqueren. Wie die Zeitung Hürriyet berichtete, wurde der verhaftete Schweizer wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation angeklagt.
Der Konflikt in Irak und Syrien hat eine massive Zunahme von Dschihad-Reisenden aus der Schweiz zur Folge. Seit dem 11. September 2001 bis Mai 2013 hatte die Schweiz insgesamt 20 dschihadistisch motivierte Reisebewegungen registriert. In weniger als zwei Jahren hat sich diese Anzahl auf 63 Fällen verdreifacht.
Derzeit führt die Bundesanwaltschaft gut zwei Dutzend Strafverfahren im Zusammenhang mit Dschihadismus, darunter der Fall dreier irakischer Staatsbürger, die im März 2014 verhaftet worden waren. Ihnen wird vorgeworfen, als Zelle des Islamischen Staates in der Schweiz aktiv gewesen zu sein und einen Anschlag in Deutschland geplant zu haben.
