Die Jagd nach dem Chametz, Teil I

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"BiurChametz2010" by Valley2city - Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
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Pessach steht kurz bevor, in jüdischen Haushalten wird wurde diese Woche mit dem Pessach Putz begonnen.  Auch wenn dieses Fest im Frühling gefeiert wird, besteht kein Anlass, den Grossputz mit dem zu verwechseln, was  in fast allen europäischen Haushalten mit grosser Leidenschaft Jahr für Jahr stattfindet: dem Frühjahrsputz.

Vor vielen Jahren, als ich  meine erste eigene Wohnung bezog, wollte ich alles ganz besonders gut machen und scheiterte sehr schnell an meinen übertriebenen Absichten. Wie kann man feststellen, ob unter dem Kühlschrank, oder hinter den Lüftungsschlitzen der Küchenmöbel ein Krümelchen Brot,  eine vereinzelte Linse,  oder sonst etwas liegt, das, wenn auch nur höchst theoretisch, gären könnte? Ich hätte irgendwen bitten müssen, mir alles auseinanderzubauen! Ähnlich  irritiert war ich von der Vorstellung, alle Bezüge von der Polstergarnitur abnehmen und zumindest tumblern zu müssen, besser noch, sie chemisch reinigen zu lassen.

Und wie beruhigt war ich, als ich erfuhr, dass Staub, selbst wenn es zerfallener Chametz Staub ist, den „kosher le Pessach“ Status nicht aufhebt.

Woher kommt die Pflicht der Generalreinigung? Wir finden in der Tora zahlreiche Textstellen, die von Buch zu Buch immer konkreter werden.

In Moses 2, 12, 15 wird konkretisiert: „Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen, doch am ersten Tag müsst ihr Sauerteig wegschaffen aus euren Häusern, denn er Gesäuertes isst, die selbige Seele soll ausgerottet werden aus Israel, vom ersten bis zum siebten Tage.

Am Ende seines Lebens, als Moses noch einmal alles Wesentliche zusammenfasst, was er von Gott als Lehre für das Volk Israel erhalten hat lesen wir in Moses 5,16, 1–8: Beobachte den Monat der Ährenreife, dass du opferst ein Pessach dem Ewigen, deinem Gotte; denn im Monat der Ährenreife hat dich herausgeführt er Ewige, dein Gott aus Ägypten, nachts. Und du sollst schlachten ein Pessach dem Ewigen, deinem Gotte, Schaf oder Rind, an dem Orte, den der Ewige erwählen wird, daselbst seinen Namen thronen zu lassen. Du darfst dabei kein Gesäuertes essen, sieben Tage sollst du dabei Ungesäuertes essen, Brot der Armut; denn in Hast bist du aus Ägypten gezogen: – auf dass du gedenkst des Tages deines Auszuges aus dem Lande Ägypten all die Tage deines Lebens. Und nicht gesehen werde bei dir Sauerteig in deinem ganzen Gebiete sieben Tage, (…..) Sechs Tage sollst du Ungesäuertes essen und am siebten Tage ist Festversammlung dem Ewigen, deinem Gotte; und du sollst keine Arbeit verrichten.

Die Anweisungen sind klar, aber, wir wären keine Juden, wenn wir nicht noch mehr tun würden.