Der Tag, an dem die Medien-Tyrannen stürzten

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"PikiWiki Israel 7260 Knesset-Room" by צילום: איציק אדרי. Licensed under CC BY 2.5 via Wikimedia Commons.
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Nach dem die schockierenden Resultate der Wahlen bekannt worden waren, ärgerten sich die Journalisten Israels am meisten über die Erkenntnis, dass ihre Dienste als Hexendoktoren nicht länger benötigt werden würden. Die Öffentlichkeit kommt hervorragend ohne sie klar.

Dieser Wahlzyklus untermauerte einen seit Jahren anhaltenden Prozess, in dem sich die Medien beinahe uniform auf einer Seite des politischen Spektrums positionieren. Sie sind zum Sprachrohr eines bestimmten Stammes geworden, obwohl sie behaupten, das ganze Meinungsspektrum der israelischen Öffentlichkeit zu repräsentieren. Mit grossem Furor rügen die Medien  ein grosser Teil der israelischen Gesellschaft für seine Ansichten und versuchen der israelischen Bevölkerung zu diktieren, was sie denken, sagen, mögen und nicht mögen soll. Vor allem aber versuchten sie, die Öffentlichkeit am Wahltag zur Abgabe einer spezifischen Stimme zu bewegen.

In den vergangenen Monaten hat sich ein bedeutender Teil der israelischen Gesellschaft zunehmend von den israelischen Medien angewidert gefühlt. Der Durchschnittsbürger sah seinen Ministerpräsidenten in der Hauptstadt eines anderen Landes für Israel einstehen und für seine Rechte kämpfen. Er sah denselben Ministerpräsidenten, wie er gegenüber der Welt „Am Israel Chai“ („Das Volk Israel lebt“) deklarierte und ihr die Botschaft überbrachte, dass Israel nichtschweigen würde angesichts des iranischen Übel, selbst wenn die gesamte Welt gegen uns wäre. Er tat dies mit einer Einfachheit. Mit Stolz. Er erklärte Israels Denkweise und begründete seine Existenz gegenüber der Welt.

Aber selbst wenn die Bevölkerung von Israel ihn genau dies tun sah, was sie hörte war der mürrische, negative und spöttische Ton der Medien. Die Öffentlichkeit ist intelligent genug, um diese offensichtliche Dissonanz zu erkennen. Viele israelische Journalisten wollten, dass die Israelis etwas anderes denken, als was ihnen ihre Augen mitteilten. Der Kolumnist Nahum Barnea machte das Ganze noch schlimmer, als er die Aufmerksamkeit auf „jüdische Milliardäre“ lenkte, die während Ministerpräsident Netanyahus Rede im Kongress auf der Empore gesessen hätten. Gemäss ihm seien diese namenlosen „jüdischen Milliardäre“ dort gewesen um sicherzustellen, dass die US-Abgeordneten sich „angemessen gegenüber dem Ministerpräsidenten verhielten“. Die Juden kontrollieren die US-Politik mit ihrem Geld – ein hochrespektierter israelischer Journalist schrieb dies und niemand hob auch nur eine Augenbraue.

Für die Linke ist Netanyahu das Problem
Barnea schreibt für Yedioth Ahronoth, welches in den vergangenen Jahren für viele der linkspopulistischen Bewegungen als Leitfaden diente. Yedioth Ahronoths und ihrer Webseite Ynets eindeutige und offensichtliche Unterstützung für das linke Lager vor den Wahlen kam keineswegs als Überraschung. Die Zeitung war bereits Ende der 80er Jahre von der Linken übernommen worden. Nichts hat sich verändert seit damals, und dies nicht nur bei Yedioth Ahronoth: Die Mehrheit der israelischen Linken leidet an einer psychologischen Fixierung. Für sie gab es keine geopolitischen Veränderungen in der Region; weder in den arabischen Staaten noch in Israel. Ihnen zuzuhören ist als hätten wir nicht all die schrecklichen Experimente erlebt, beginnend mit den Osloer Abkommen und der Zerstörung von Gush Katif in Gaza bis hin zu den Wellen von Terroranschlägen, Terrorattacken und Kriegen. Für die Linke ist nicht dies nicht Problem. Das Problem ist Netanyahu.

Als ich ein Kind war, gab es in unserer Nachbarschaft zwielichtige Typen, die wir „Möchtegern-Ganoven“ nannten. Sie gaben ständig an und nutzten Kraftausdrücke, um ihre Rivalen herabzuwürdigen. Sie schreckten nicht davor zurück, ihr Umfeld mit Gewaltandrohungen zu terrorisieren. Sie waren „Möchtegerns“, weil sie anderen Tyrannen, die gleich viel oder noch mehr Gewalt gegen sie selbst einsetzten, auswichen oder sich bei den Eltern beklagten, dass sie gemobbt würden.

Bis vor kurzem war Yedioth Ahronoth ein Nachbarschaftstyrann. Die Zeitung, welche israelische Politik und Kultur im Alleingang kontrolliert. Ihre beispielslose Popularität nutzend, vermarktete die Zeitung die israelische Linke als Wundermittel gegen alle Missstände der Gesellschaft und präsentierte rechte und zionistische Ideologie als deutliche und akute Gefahr für Israel.

Ich fragte mich, ob ich den folgenden Text zitieren sollte, doch die Redefreiheit von Alona Kimhi, die sich selbst als Autorin sieht, hat etwas Faszinierende. Ihre erste schriftliche Reaktion auf die endgültigen Resultate der Wahlen lautete wie folgt: „Jedes Volk hat die Führung, die es verdient. Lang leben Dummheit, Bosheit und falsches Bewusstsein. Trinkt Cyanid, ihr sche**s Neandertaler. Ihr habt gewonnen. Nur der Tod wird euch vor euch selbst retten.“ Tatsächlich war dies noch nicht einmal die harscheste Reaktion einer langen Liste von Autoren mit totalitärer Denkweise, die wenig von der israelischen Gesellschaft halten.

Nach den Wahlen hörte man von einigen Leuten, dass die Medien nun „Bilanz ziehen“ und „Gewissensforschung“ betreiben würden. Unsinn. Nichts davon ist wahr. Ihre „Gewissensforschung“ hängt damit zusammen, dass sie die Ergebnisse der Wahlen völlig falsch vorhergesagt haben, nicht mir ihrer beängstigenden und vollständigen Unterstützung für die Linke und gegen Netanyahu und rechtsgerichtete Wähler. Sie erkennen die jahrelange Ungerechtigkeit nicht an, die von den israelischen Medien begangen wurde: Die Mehrheit zum Schweigen zu bringen und (fast) alle Mikrophone dazu nutzen, um einer kleinen Gruppe innerhalb der israelischen Gesellschaft zu dienen.

Dies ist der Grund für das monumentale Versagen der Medien während dieser Wahlen. Wer in seiner kleinen Ecke lebt, innerhalb seines für sich selbst konstruierten, künstlichen Bewusstseins und innerhalb seiner dessen imaginären Grenzen, verfügt über Superkräfte, die ihm erlauben Dinge zu sehen, die Normalsterbliche nicht sehen können. Aber in Wahrheit sind es nicht nur die Wahlresultate, welche die israelischen Medien missverstanden hatten. Sie haben auch eine lange Liste von politischen Experimenten in den vergangenen Jahrzehnten falsch verstanden – angefangen mit ihrer blinden Unterstützung für die Osloer Abkommen und das Niederstampfen der Siedlungen während der „Loslösung“ in 2005 bis hin zu ihrer permanenten Herabwürdigung Israels.

Aus einer historischen Perspektive kann nur gehofft werden, dass diese Wahlen zu einem Wendepunkt werden, der innerhalb der israelischen Medien zu einer vergleichbaren Aufruhr führt.

Zusammenfassung eines Originalbeitrags von: Dror Eydar via Israel Hayom.

 

1 Kommentar

  1. Herr Yves Kugelmann, Chefredaktor und Inhaber des Wochenblattes für unverbindliches Judentum und das Sprachrohr der jüdischen Palästinenserlobby in der Schweiz, dem „tachles“ ist beileibe kein Medien-Tyrann. Dazu fehlen ihm Format, Charisma und Professionalität. Trotzdem masst er sich an, sich abfällig gegen unseren PM Netanyahu zu äussern und sich als Kenner von Judentum und Israel aufzuspielen. Ich bin der Meinung, er mag weder Israel, noch unsere Regierung, geschweige denn unseren Zionismus. Er vertritt die Meinung der Juden, die Israel verleumden, dämonisieren und delegitimieren und die die infame BDS-Bewegung ausdrücklich unterstützen. Er unterstützt mit seiner Zeitung die JVJP.CH, den NIF und all die, die Gegner von Israel und seiner Bevölkerung sind.

    Notabene, Herr Yves Kugelmann ist auch Präsident der Anne Frank Stiftung. Anne Frank wurde von den Nazis ermordet.

    Wir Juden und Israelis hören es immer wieder: Die palästinensischen Araber, die PA, PLO, Fatah und Hamas verehren diese Nazis und wünschen Israel dasselbe Schicksal wie damals den Juden im 2. Weltkrieg.

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