Operation Fels in der Brandung – eine Übersicht

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Vom israelischen Militär entdeckter Eingang zu einem Tunnel in Gaza. Foto Israel Defense Forces
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Im Dezember 2014 publizierte das Database Team am International Institute for Counterterrorism (ICT) in Herzliya, Israel, einen detaillierten Bericht zur Operation Fels in der Brandung vom Sommer 2014. Audiatur gibt im Folgenden einige der wichtigsten Befunde wieder.

Nach unnachgiebigem Raketenfeuer aus Gaza und nach der Entdeckung eines enormen Netzwerkes von Untergrundtunnel der Hamas, initiierten am 8. Juli 2014 die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF die Operation Fels in der Brandung. Gemäss Angaben der IDF hatte die Hamas seit Beginn des Jahres 2014 bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt 450 Raketen auf Israel abgefeuert. Vor Beginn der Operation verfügte sie über ungefähr 10’000 Raketen; ein Drittel wurde während der Operation auf Israel abgefeuert, ein weiteres Drittel von der IDF zerstört.

Die Operation dauerte insgesamt 50 Tage und hatte zwei Ziele: Die Wiederherstellung der Sicherheit für die israelische Zivilbevölkerung und die Zerstörung des Tunnelnetzwerks der Hamas.

Am zehnten Tag des Konfliktes und nach wiederholten Hamas-Angriffen zu See, zu Land und zu Luft, begann Israel eine Landoffensive mit dem Ziel, die Tunnels der Hamas zu lokalisieren und zu zerstören. In dieser Phase wurden insgesamt 32 Tunnels neutralisiert und die IDF stellte tonnenweise Hamas-Versorgungsgüter sowie Pläne für künftige Angriffe, darunter ein Plan für eine grossangelegte Attacke am jüdischen Neujahrsfest 2014, sicher. Gemäss der israelischen Regierung plante die Hamas, mittels über 30 Tunnels in sechs israelische Gemeinden nahe an der Grenze zu Gaza einzudringen und dabei so viele Israelis wie möglich zu töten und zu entführen.

Allein in den drei Wochen vor Beginn der Operation Fels in der Brandung am 8. Juli feuerte die Hamas gemäss IDF-Angaben 250 Raketen auf Israel ab, manche mit einer Reichweite, die bis zu den grössten Städten in Israel und Bevölkerungszentren reichte. 3.5 Millionen Israelis waren dadurch bedroht.

Während der Operation feuerten palästinensische Terrororganisation insgesamt 4‘564 Raketen und Mörsergranaten auf Israel ab:

  • 2‘303 Raketen trafen Israel.
  • 115 Raketen trafen bewohnte Gebiete in Israel.
  • 584 Raketen wurden vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen.
  • 119 Raketenabschüsse schlugen fehl.
  • 475 Raketen landeten innerhalb des Gazastreifens.

Mindestens 597 Raketen wurden dabei unter Verletzung des Völkerrechts aus zivilen Einrichtungen in Gaza abgefeuert.

Die israelischen Streitkräfte griffen während der Operation insgesamt 4‘762 Ziele in Gaza an:

  • 1’678 Raketenabschusseinrichtungen.
  • 977 Kommando- und Kontrollzentralen.
  • 237 Militäradministrationseinrichtungen.
  • 191 Waffenlager- und Waffenherstellungseinrichtungen.
  • 144 Trainings- und Militärlager.
  • 1’535 zusätzliche Terrorziele.

Insgesamt wurden 64 israelische Soldaten und sechs israelische Zivilisten, darunter ein Kind, getötet. Auf palästinensischer Seite wurden über 2’000 Personen getötet, darunter über 1’000 Terroristen. Israel erklärte, dass die Hamas die Verantwortung für die getöteten palästinensischen Zivilisten trägt, weil sie in zivilen Gebieten operierte und Raketen aus Moscheen, Schulen etc. abfeuerte.

Während der fünfzigtägigen Operation verletzte die Hamas zahlreiche Waffenruhen, welche primär der Zivilbevölkerung in Gaza zugutekamen. Am 26. August wurde schliesslich ein Waffenstillstandsabkommen getroffen, ausgehandelt von der ägyptischen Regierung mit Unterstützung von den USA und Katar, jedoch ohne eine Langzeitvereinbarung und ohne, dass die von der Hamas aufgestellten Bedingungen erfüllt worden wären.

Kurzfassung des Originalbeitrags: Operation ‘Protective Edge’: A Detailed Summary of Events by ICT Database Team © International Institute for Counterterrorism ICT, December 7, 2014