PA: „Keine Treffen mit Juden oder Israelis“

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„Wir bestätigen das Meeting nur unter der Bedingung, dass keine Juden daran teilnehmen werden.“ Diese Aussage wird man heute wahrscheinlich öfters zu hören bekommen, sollte man ein Treffen mit einem obersten Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde PA im Westjordanland anfragen.

Palästinensische Journalisten, die versuchen, Treffen oder Interviews mit Vertretern der PA für ihre westlichen Kollegen zu arrangieren, haben sich daran gewöhnt, so etwas fast täglich zu hören.

Anfang Juni beispielsweise wurde einem Journalisten, der für ein Treffen zwischen westlichen Journalisten und einem führenden Beamten der PA anfragte, bestellt, „sicherzustellen, dass keine Juden oder Israelis“ unter den Besuchern seien. Der Assistent dieses Beamten erklärte weiter, „es tut uns leid, aber wir treffen keine Juden oder Israelis.“

Ein anderer palästinensischer Journalist, der versuchte, für einen europäischen Kollegen ein Interview mit einem PA-Beamten zu arrangieren, wurde abgewiesen, „weil der Name des Mannes andeutet, dass er Jude ist.“ In einem weiteren Vorfall wies ein PA-Ministerium seine Wächter an, „jüdische Reporter daran zu hindern“, an einem Event in Ramallah teilzunehmen.

Es unklar, ob die PA-Führung hinter diesem Boykott von Juden und Israelis steckt, die ein Treffen mit ihren Vertretern wollen. Eindeutig ist jedoch, dass PA-Beamte nicht zögern, öffentlich zu bekunden, dass sie sich nicht mit Juden oder Israelis treffen wollen.

PA-Vertreter gehen davon aus, dass man als Jude pro-israelisch oder anti-palästinensisch sein muss. Die einzigen Personen, mit denen sie sich treffen wollen, sind jene, die Palästinenser unterstützen, ohne schwierige Fragen zu stellen.

Daher hat die PA Anfang des Jahres damit begonnen, nicht-palästinensischen Journalisten in den von der PA kontrollierten Gebieten im Westjordanland strenge Restriktionen aufzuerlegen. Jeder Journalist, der nun eine palästinensische Stadt besuchen oder einen leitenden Beamten treffen möchte, braucht eine im Voraus erteilte Erlaubnis vom PA-Ministerium für Informationen.

Sogar der palästinensische Journalistenverband im Westjordanland sprach sich für diese Restriktionen aus. Der Verband ging sogar noch einen Schritt weiter und forderte von der PA-Führung, israelischen Journalisten zu verbieten, ohne Genehmigung palästinensische Städte zu betreten oder dort zu arbeiten. Einige israelische Journalisten für palästinensische Angelegenheiten jedoch widersetzen sich diesem Verbot, besuchen Ramallah und andere palästinensische Städte – und setzen damit ihr Leben aufs Spiel.

Es gab Zeiten, da arbeiteten israelische und palästinensische Journalisten zusammen und halfen sich gegenseitig in der Nachrichtenberichterstattung. Doch das war lange bevor die PA und ihre Vertreter anfingen, den Boykott gegen Israelis zu fördern.

Es bleibt nun abzuwarten, wie Palästinenser reagieren werden, fallsihre Führung im Westjordanland an den Verhandlungstisch mit Israel zurückkehrt oder sich mit jüdischen Kongressabgeordneten oder Politikern trifft.

Wird US-Aussenminister John Kerry bei seinem nächsten Besuch in Ramallah, tatsächlich gegen US-Gesetz verstossen, um sicherzustellen, dass sich keine Juden unter seiner Entourage befinden, damit er seinen palästinensischen Gastgeber nicht verärgert?

Audiatur-Online: Abu Toameh ist mit seiner Frage vielleicht näher dran, als er dachte, denn John Kerrys Grosseltern waren Juden, die ihren Namen von Kohn in Kerry abgeändert haben. Tatsächlich soll Kerry auch ein Nachfahre des legendären Rabbi Judah Löw sein, dem Maharal von Prag.

Originalversion: Palestinians: “No Jews Allowed!” by Khaled Abu Toameh © Gatestone Institute, June 25, 2013.