Richard Falk – ein unkündbarer UN-Mitarbeiter?!

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Richard Falk, Foto pressenza.com. Lizenziert unter CC BY 4.0 über Wikimedia Commons.
Lesezeit: 4 Minuten

Richard A. Falk, seit 2008 Sondergesandter des UN-Menschenrechtsrates für die Palästinensischen Gebiete, gibt sich mit voreingenommener Berichterstattung nicht mehr zufrieden. In seiner Funktion als Sonderberichterstatter reicht er jährlich einen Bericht zur Lage vor Ort ein, der in diesen Jahr einen unerwarteten Zusatz enthielt: Darin fordert er eine Untersuchung (mit der Absicht der Schliessung) von UN Watch. Falk bezweifelt nämlich, dass diese in Genf ansässige NGO „als unabhängige Organisation sich qualifiziert … und nicht direkt von pro-israelischen Lobby-gruppen gesponsert wird.“ UN Watch ist mit dem American Jewish Committee, einer der ältesten amerikanischen NGOs, assoziiert, doch warum der Rückhalt des AJC ein Grund sein sollte, die Meinungsfreiheit von UN Watch aufzuheben, ist schwer nachzuvollziehen.

Seit Jahren werden Falks Einseitigkeiten und Äusserungen von UN Watch beobachtet und publik gemacht.  Daraus resultierende Verurteilungen seiner Äusserungen von seinen Vorgesetzen machten die Organisation wohl zu einem Dorn in seinen Augen. Eine Schliessung von UN Watch einzuleiten, scheint ein verzweifelter Akt der Selbstrettung, statt sich mit den Klagen gegen ihn auseinanderzusetzen. Denn die Angriffe von UN Watch‘ sind begründet.

Aufgrund Falks eigener Äusserungen – schriftlich wie mündlich – scheint es, dass er Meinungsfreiheit zutiefst schätzt – zumindest wenn es darum geht, Israel anzugreifen.

Hier einige bekannte Fakten zu Richard A. Falk:

  • Falk gehört zu den 9/11 ‚Truthern‘, er stellt die Verwicklung und Verantwortung von Al-Qaida für die Terroranschläge auf die Twin Towers in Frage und behauptet stattdessen, dass diese Attentate ein von den USA initiierter „Inside Job“ war. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte ihn 2011 für diese Aussage.
  • Ebenfalls in 2011 veröffentlichte Falk einen antisemitischen und antiamerikanischen Cartoon auf seiner Webseite. Bevor er den Cartoon löschte, leugnete er zuerst, diesen selbst publiziert zu haben; schliesslich entschuldigte er sich, er habe ihn „unabsichtlich“ veröffentlicht. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Navi Pillay verurteilte diesen Cartoon als antisemitisch.
  • Erst kürzlich wurde Falk musste von seinem Amt im Vorstand von Human Rights Watch zurücktreten – offiziell wegen Interessenskonflikten, doch in Wahrheit wegen seines antisemitischen und extremistischen Dossiers (u.a. seine Unterstützung für die Hamas), das mit den Werten von HRW kollidierte.
  • Nach dem Anschlag auf den Boston Marathon im April schrieb Falk einen Artikel, der die Tat zu rechtfertigen versuchte, und postulierte, dass das Attentat eine Vergeltung für US-Aktionen im Nahen Osten und Zentralasien seien und dass „jene, denen Böses angetan wird, mit Bösem vergelten.“ Und um eine Stringenz zu wahren, stellt er sicher, Israel in diesen Kontext einzubeziehen und behauptete, dass die enge Beziehung zwischen Tel Aviv (sic!) und Washington Schuld am fehlenden Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt trage. Für diese Ansichten wurde Falk verurteilt, einmal mehr von Ban Ki-moon.

Man könnte einwenden – so wie es Falk macht – dass man zwischen seiner persönlichen und beruflichen Arbeit trennen müsse; andererseits kann man genauso gut einwenden, dass eine öffentliche Person wie Richard A. Falk keine ‚private‘ Meinung zum Bereich seiner Expertise öffentlich äussern kann, da er stets mit seiner Funktion als UN-Sonderberichterstatter identifiziert. Doch die Frage nach ‚privat‘ versus ‚öffentlich‘ ist eine rein hypothetische, da seine ‚privat’ geäusserten Ansichten nichts weiter sind als ein Spiegel seiner professionellen Arbeit; der einseitigen Beurteilung des israelisch-palästinensischen Konflikts in seiner Rolle als Sonderberichterstatter also.

In seinem letzten Bericht, den er am 10. Juni vorlegte, beschuldigte Falk Israel, eine Kollektivstrafe über die 1.75 Millionen Palästinenser im Gazastreifen zu verhängen und verkündete, dass die Entwicklungsfähigkeit der Enklave auf dem Spiel stehe. Es stimmt, Israel hat eine Seeblockade über Gaza verhängt und das Leben der Menschen dort ist dadurch sicherlich nicht einfacher geworden. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die Hintergründe zu werfen.

Seit dem Abzug und Abbau jeglicher israelischer Präsenz im Gazastreifen im August 2005 zerstörten die Einwohner von Gaza rentable Treibhäuser, die zum Grundstein ihrer neuen Wirtschaft hätten werden können. Und nach Auseinandersetzungen zwischen der Fatah und der Hamas begannen mit Raketenangriffen auf Südisrael, statt eine wirtschaftlich dynamische Enklave aufzubauen, nach dem Vorbild Singapurs oder der Exklave Gibraltar etwa. Die wirkliche Frage lautet also: Warum der Rekurs auf Gewalt und Zerstörung, wenn sich doch die Gelegenheit für Fortschritt und Entwicklung ergeben hat? Sind Palästinenser so wild darauf, die „Unterdrückten“ der israelischen „Aggression“ zu bleiben, sodass sie sich – bildlich gesprochen – selbst in den Fuss schiessen? Oder ist dies einfach nur Torheit?

Wenn Falk über das schwierige Leben der Einwohner von Gaza wegen der Blockade spricht, ignoriert er ganz bequem deren Geschichte und Kontext. Er weigert sich schlicht, die Gründe für die Blockade anzuerkennen, die Vorliebe der Einwohner von Gaza also, Raketen auf israelische Zivilisten zu schiessen, und damit eine wachstumsfreundliche Gelegenheit zum Verschwinden brachten (und daran festhalten).

Richard A. Falks letzter Bericht wurde von den USA, Kanada und der Europäischen Union als voreingenommen und inakkurat bezeichnet. Wir fragen uns: Weshalb wurde Falk nicht gefeuert? Seine ‚privaten‘ Ansichten wurden bei zahlreichen Gelegenheiten von seinen Vorgesetzten verurteilt, weil sie gegen die Werte der UN verstossen und seine professionelle Fähigkeit wurde von den weltweit wichtigsten Entscheidungsträgern in Frage gestellt. Doch statt sich für seine polarisierende und extremen Ansichten zu entschuldigen, kritisiert Falk lieber die UN und seinen obersten Chef Ban Ki-moon, ihn verurteilt zu haben.

Warum also arbeitet Richard A. Falk weiterhin in der UN?

Shana Goldberg © Audiatur-Online

7 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Scheiner,

    Es ist mir auch bekannt, dass Falk als DER Israel-Verleumder gilt, zumindest in einer unkritischen Israelischen / Zionistischen Öffentlichkeit.
    Präsident Lauder vom World Jewish Congress hat sich des "Falls" ja persönlich angenommen – er ist also Chefsache. Wenn Sie Audiatur zu einem Ghetto machen wollen, können Sie daher durchaus Einzeiler schreiben und Falk als "Psychopath" bezeichnen. Gleichgesinnte bestärken sie vielleich damit. Wenn Sie auch in der Schweiz mehr als ein Ghetto anprechen wollen – und das ist ja der offizielle Zweck von Audiatur – ist das kontraproduktiv.

  2. Herr Werner T. Meyer, mit vielen Worten versuchen Sie zu erklären, was Sie selbst nicht verstehen.

    Herr Richard A. Falk ist ganz einfach der Spitzenexperte, wenn es darum geht Israel zu verleumden.

  3. Sie scheinen ja sehr gut informiert zu sein, so von wegen "Botschafts-naher Webseite". Wenn Sie den Artikel als einseitig empfinden, dürfen Sie hier gerne ergänzende Fakten oder Gegenargumentationen anbringen. "Herr Falk ist ganz einfach ein Spitzenexperte in Sachen Entwicklung des internationalen Rechts", ist aber kein Fakt, sondern lediglich ihre persönliche Meinung.

    Freundliche Grüsse
    M. Wyss, Audiatur-Online

  4. Wieder einmal: eine Artikel, der zwar Fakten listet, aber sehr einseitig solche, die den Israelischen Standpunkt untermauern.
    Dann zwei Hate-Messages.
    Schliesslich wieder eine Message, die zu argumentieren versucht. Es gibt aber diese IslaMISTISCHEN Lobbies nicht (allenfalls etwa 5 Staaten würden dazu gehören).
    Wenn Sie IslaMISCH meinen, könnte man anfangen zu diskutieren.
    Herr Falk ist ganz einfach ein Spitzenexperte in Sachen Entwicklung des internationalen Rechts.

    Mischungen aus Artikel und Feedbacks wie diese hier auf einer Botschafts-nahen Website schaden dem Ruf Israels.

    Werner T. Meyer

  5. Liebe caruso,
    ich habe eine Erklärung.
    Die arabischen Staaten sind jederzeit in der Lage in der UNO eine Mehrheit gegen Israel zu organisieren. Schauen Sie sich nur die vielen gegen Israel gerichteten Resolutionen an, die durch Fakten nicht gerechtfertigt sind. Das hat mit dem allgemein verbreiteten Judenhass etwas zu tun, aber auch mit der Solidarität der Araber und besonders der Islamisten.
    Der UN-Generalsekretär ist auch mit den Stimmen dieser Lobby gewählt worden und legt keinen Wert darauf sich mit dieser "Fraktion" wirklich anzulegen.
    Auch würde die Absetzung Falk's nicht wirklich was bringen, weil der nächste Gesandte nicht besser wäre. Die Lobby der Islamisten würde schon dafür sorgen.

    Herzlich, Paul

  6. Bin der gleichen Meinung wie Alexander Scheiner. Denn welche andere realistische Erklärung könnte es dafür geben, dass man Richard A. Falk nicht rausschmeisst?
    lg
    caruso

  7. Richard Falk ist als "Hofjude" der UN ein pikanter Mitarbeiter. Zudem ist er der Prototyp des krankhaft selbsthassenden Juden, der seine Wut auf Israel und Juden auslässt. Der Mann ist ein Psychopath.

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