Israels erstes Velo-Hotel füllt Marktlücke

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Vor sechs Jahren wurde das HooHa Cyclists House im Norden Israels eröffnet. Es ist das erste seiner Art, was der wachsenden Nachfrage für Velo-Ferien nachkommt und bietet Einzel- und Mehrbettzimmer für bis zu 30 Personen an, die per Velo die Gegend um den malerischen Mount Tabor und das Untere Galiläa erkunden wollen.

Dror Nevo und seine Frau Hadas starteten mit Hooha im malerischen Dorf Kfar Tabor, aber nicht etwa, weil es ihnen an Arbeit fehlte. Die Eltern von zwei Kindern hatte beide lukrative Jobs: er war Vizepräsident einer High Tech Software Firma und sie Tierärztin. Vor sieben Jahren sind sie drei Monate mit dem Rad durch Neuseeland gefahren. Danach haben sie einen Pakt geschlossen und sich entschlossen, ihren Traum von einem Velo-Hotel zu verwirklichen. Der richtige Standort war gefunden, ein Jahr später öffneten sich die Tore und die Räder rollten.

Heute sind fast 85 Prozent ihrer Gäste Israelis, sagt Dror. Etwa 60 Prozent, die ins Hooha kommen, sind Radfahrer. Die anderen geniessen die Lage und das Ambiente.

Dror hofft, das Hooha zum Teil einer Hotelkette für Spezialsportarten zu machen, erst in Israel und später dann in anderen Ländern. Einem israelischen Paar hat er bereits dabei geholfen, ein Schweizer Velo Chalet MBT Swiss aufzubauen, das für Leute aus dem Land, wo Milch und Honig fliessen, ausgerichtet ist, die ins Land von Schoggi und Käse weiterrollen wollen.

Vorerst begnügt sich Nevo mit Israel und hat eine Marketing Kampagne gestartet, um Touristen nach Israel zu locken. Das Traum-Programm für einen Drei-Tages-Trek hat er bereits erstellt.

„Natürlich hängt es davon ab, ob jemand Mountain Biker oder Strassenfahrer ist“, sagt Nevo. „Die meisten würden den Beit Keshet Trek mögen, ein Weg, der vom Jewish National Fund errichtet wurde. Und das ganze Gebiet um den Tabor Fluss. Wir könnten den Trip am Jordan oder am See Genezareth beenden“. Der Sirin Trail, Mount Gilboa oder der Golan sind andere Optionen.

Eine Velo-Ausrüstung kann im Hotel ausgeliehen werden und auch kann man Nevo als Guide mieten. Das Paar bietet auch einen Autotransfer zum Ausgangs – und Endpunkt an.

Teil der israelischen Welle

Warum hat die Velo-Welle in Israel so zugelegt? „Ich glaube, das ist auf der ganzen Welt so“, sagt Nevo.

„Im Westen hängt es mit verschiedenen Gründen zusammen: Alles bewegt sich dahin, „grün“ zu sein und das Fitness-Studio zu verlassen, um nach draussen und zurück zur Natur zur gehen. Der andere Grund ist, dass die Ausrüstung und die Räder eine grosse technologische Entwicklung erfahren haben, besonders in Israel, wo Israelis kein Problem damit haben, ein Velo für NIS 20.000 oder 30.000 [CHF 4.800 bis 7.300] zu kaufen und einmal die Woche damit zu fahren. Das ist in Europa nicht üblich…wahrscheinlich wollen hier die Leute zeigen, dass die das Beste und Grösste haben“.

Nevo plant bereits ein landesweites Netzwerk von Velo-Hotels in Israel und dieses mit Europa zu verbinden. Während es zwar noch nicht möglich ist, von Israel nach Europa zu fahren (der Libanon ist für Israelis gesperrt), könnte die Rad-Routen bereits im Vorfeld ausgelegt werden und wenn der Frieden in der Region Einzug erhält, könnten die Radsportler den Weg bahnen.

Originalversion: Rolling into HooHa Cyclists House by Karin Kloosterman © israel21c.org, May 3, 2012.