Der Chef des Hamas–Politbüros wird die palästinensische Terrorgruppe verlassen, um eine „hohe Position in der Bewegung der Muslimbruderschaft“ einzunehmen, wie eine „gut unterrichtete Quelle in der Hamas“ vergangene Woche gegenüber der arabischen Zeitung Al-Sinnara aus Nazareth sagte.
Mit diesem Schritt würde Khaled Mashal, langjähriger Hamas–Führer in Damaskus, in eine neue, internationale Rolle als Vorsitzender des Supreme Council of the [Brotherhood] movement wechseln, des Obersten Rates der (Bruderschafts-) Bewegung. Dieser Rat ist „für politische Angelegenheiten“ zuständig, so der Bericht weiter. Ob sich der Zeitungsartikel auf das Guidance Bureau der Bewegung bezieht, welches sich grossenteils um die politischen Belange der Bewegung kümmert, oder auf ein ganz anderes Gremium, bleibt abzuwarten.
Sollte diese Nachricht sich bewahrheiten, würde das erklären, warum Mashal nicht auf seiner Wiederwahl beharrte. Früheren Berichten zufolge soll die Hamas offiziell an Mashal appelliert haben, seinen Standpunkt „zu überdenken“. „Das ist eine öffentliche Angelegenheit, welche die Hamas–Organe entscheiden sollten, und nicht eine Einzelperson“, so die Gruppe.
Kaum einen Tag später berichtete eine informierte palästinensische Quelle Ynet, dass Mashals Ersuch, aus dem Ein-Mann-Rennen auszusteigen, vom Shura–Rat abgelehnt worden war, und dass er als Politbüro-Chef weitermachen würde.
Es wurde darüber spekuliert, dass Mashals Posten an den Hamas–Ministerpräsidenten in Gaza Ismail Haniya oder an Mousa Abu Marzouk übergeben werden könnte, sollte er ausscheiden.
Seit den letzten Monaten befindet sich die Hamas im Wandel, und die Unruhen in Syrien könnte die Gruppe zwingen, einen neuen Standort für ihre politische Führung zu finden.
Den Segen der Bruderschafts-Obersten scheint Marshals angeblicher Schritt zu haben. Al-Sinnara zufolge befürwortet der langjährige spirituelle Berater der Bruderschaft, Yusuf al-Qaradawi, den Aufstieg in die Führung.
Originalversion: Source: Hamas’ Meshaal Sets Sights on Brotherhood Post by IPT News © The Investigative Project on Terrorism, Jan 27, 2012
