NZZ besorgt über Zahlungen an Palästina

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Am 70. Jahrestag der horrenden Wannsee-Konferenz in Berlin, die die Organisation des nationalsozialistischen Genozid an den Juden Europas plante, hat sich in der NZZ der für seinen Antiisraelismus bekannte Herr Woker zu Wort gemeldet (NZZ 20.01.2012, Besorgte Zahlmeister Palästinas). Die Diktion seiner  extremen Meinungsäusserungen ist zwar sattsam bekannt. Aber es erstaunt dennoch, dass die NZZ – früher ein bürgerliches Medium – gerade an diesem Datum mal wieder nur Israel für den Schuldigen  an  einer nicht zustande kommenden Friedenslösung in Nahost erklären lässt.

Die politischen Einschätzungen, die Woker vornimmt, sind bar jeder politischen Vernunft. Hamas und deren Holocaust-Begierde existiert für die NZZ nicht. Dass Abbas, der ein Leugner des Holocaust ist,  alle möglichen Verhandlungen  in Richtung auf einen Verhandlungskompromiss mit Israel sabotiert, ist Woker nicht der Erwähnung bedürftig. Dass der „Nahost-Friedensprozess“ nicht durch Israel, sondern durch die Palästinensische Autonomiebehörde verhindert wird, ist für die NZZ ein Tabu. Das Motto der europäischen Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (Sapere Aude), ist in der für Nahost zuständigen Redaktion nicht bekannt. Dass Abbas und seine Getreuen wegen der bereitwilligen Zahlungen aus Europa und andernorts gar kein Interesse haben, ernsthafte Verhandlung zu führen, weil die Wokers dieser Welt ihren Antiisraelismus medial ausleben, darf man auch registrieren. Aber Woker sieht „Besorgte Zahlmeister Palästinas“.  Wir würden uns freuen, wenn es die geben sollte. Denn die finanzielle Unterstützung palästinensicher Extremisten und Terroristen ist in der Tat Anlass zur Besorgnis. Manche der “Bezahlten”, wie zum Beispiel Arafat, haben ein schönes Vermögen dadurch akkumulieren können, dass sie den Status Quo auf jeden Fall nicht in Richtung einer Friedenslösung verändert haben. Die europäischen “Zahlmeister” dafür werden natürlich nicht in Wokers Artikel kritisiert.

Ekkehard W. Stegemann

 

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